Bock der Alpen

“Ali” ist der Schönste

Salzburg
12.09.2017 17:57

Mit seinen erst viereinhalb Jahre hat Aostabock "Aliander" Prachthörner eines Achtjährigen. 1,17 Meter sind sie lang mit einer Spannweite von 1,28 Metern. Ali ist der ganze Stolz von Hobby-Landwirt Josef Schartner aus Eben im Pongau. Am Sonntag wurde er mit seinem haarigen Freund sogar ausgezeichnet.

40 Prachtböcke wurden am Sonntag auf der 1200 Meter hoch gelegenen "Schönangeralm" in der Wildschönau in Tirol einem breiten Publikum präsentiert. Züchter aus Salzburg, Kärnten, Bayern, Tirol und Italien traten bei der Meisterschaft an. Am weitesten reiste eine Gruppe aus Cadore bei Cortina d’Ampezzo an - ganze sechs Stunden fuhren sie zu dem Event. Unter den Zuchttieren fanden sich unter anderem Exemplare von der Büdnerziege, der Jura- und Rove-Ziege oder auch der Gebirgsziege.

Sie alle waren chancenlos gegen Josef Schartner mit seinem Aliander. Es handelt sich um eine aussterbende Rasse aus dem Aostatal, eine Region in Italien. "Im Sommer sind meine fünf Böcke und die 13 Ziegen auf der Alm, im Winter sind sie bei mir daheim. Zweimal im Jahr werden sie gewaschen, im Winter wöchentlich gebürstet", berichtet Schartner, wie wichtig die richtige Pflege ist.

Jury bewertet Pflege und Hörner-Länge

Die gewaltigen Hörner werden niemals gestutzt, die Tiere tragen die Hörner so lange sie leben. "Aliander hat einen abnormalen Wachstum und mit Abstand die längsten Hörner innerhalb meiner Zucht. Es kann sein, dass ich nie wieder so einen Bock habe", schwärmt der Hobby-Landwirt.

Das sah die Jury am Wochenende genauso, die eben genau auf die Fellpflege und die Länge der Hörner ihr Hauptaugenmerk legen. Sie verliehen dem Sieger-Duo eine handgeschnitzte Ziegenbock-Figur zur Anerkennung. "Eine super Auszeichnung", trägt Josef Schartner den Preis in Ehren.

Dass die Bockschau auch im nächsten Jahr in der Wildschönau fortgesetzt wird, steht jedenfalls fest.

Verein hält einzigartige Tradition aufrecht

"Wir haben uns 2014 der österreichweit einzigartigen Veranstaltung mit aussterbenden und hochgefährdeten Tierrassen wieder angenommen. Zuvor fand das Goaßbock-Treffen 20 Jahre lang am Harschbichl in St. Johann statt", erzählt Obmann Manfred Schumann, dass vor drei Jahren lediglich 12 Böcke teilnahmen. Der Einheimische und sein Obmann-Kollege Josef Haas hoffen, die Meisterschaft noch größer machen zu können. Kein Ding der Unmöglichkeit, schließlich finden auch die Mädels immer mehr gefallen an der Züchterei. Eine der Teilnehmerinnen brachte es zugegeben etwas zugespitzt auf den Punkt: "Lieber einen stinkenden Bock im Stall als einen stinkfaulen Mann auf dem Hof."

Übrigens: Der Rekord der längsten Hörner liegt bei 1,40 Metern. Der Bock aus Kärnten hat es heuer wieder in Guinness-Buch der Rekorde geschafft. Am "Goaßbock-Treffen" durfte er nicht teilnehmen, da sein Besitzer einen Werbevertrag mit einer bayerischen Trachtenfirma abgeschlossen hat.

Sandra Aigner, Kronen Zeitung

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