Für Wiener U-Bahn

Siemens erhielt Zuschlag für vollautomatische Züge

Wirtschaft
12.09.2017 11:29

Die Entscheidung ist gefallen: Die neuen vollautomatischen Züge der Wiener U-Bahn werden von Siemens gefertigt. Die Österreich-Tochter des deutschen Unternehmens hat den Zuschlag für den Großauftrag erhalten. An der Ausschreibung hatte sich auch der kanadische Bombardier-Konzern beteiligt.

Wie ein Sprecher der Wiener Linien am Dienstag erklärte, seien 34 Züge fix bestellt, wobei es eine Option auf insgesamt 45 Garnituren gibt. Sie werden sowohl automatisch - also ohne Fahrer - auf der künftigen Linie U5 (das allerdings erst frühestens ab 2023) als auch mit Fahrpersonal unterwegs sein können.

Barrierefrei, klimatisiert, videoüberwacht
Das bedeutet auch, dass ein Einsatz dieser neuen Züge auf allen anderen Linien mit Ausnahme der U6 möglich ist. Das neue Modell soll sukzessive die alten Silberpfeile ersetzen. Wie dessen Nachfolger, der sogenannte V-Wagen, werden auch die neuen Garnituren durchgängig begehbar, barrierefrei, klimatisiert und videoüberwacht sein, hieß es.

Das Auftragsvolumen des U-Bahn-Deals umfasst bis zu 550 Millionen Euro. Wie der Sprecher der Wiener Linien im APA-Gespräch betonte, werden davon rund 70 Prozent in die Züge und 30 Prozent in die Instandhaltung fließen. Die laufende Wartung soll laut den Verkehrsbetrieben zwar weiterhin mit eigenem Personal erledigt werden, aber im Auftrag und auf Risiko des Herstellers. "Wir erwarten uns dadurch höchste Sorgfalt bei der Konzeption und Verarbeitung der Fahrzeuge, von der unsere Fahrgäste auf lange Zeit profitieren werden", erklärte Günter Steinbauer, der Geschäftsführer der Wiener Linien.

Erste Züge bereits ab 2020?
Der erste neue Zug könnte bereits ab 2020 über die Gleise des Wiener Untergrunds rollen - jedenfalls für Testfahrten mit Fahrer, wie es hieß. Die gesamte Tranche soll bis 2030 geliefert werden. Gebaut werden die Züge im Wiener Werk.

Laut Wiener Linien ist die Vergabe an Siemens das Ergebnis einer 2015 gestarteten europaweiten, zweistufigen Ausschreibung. Man habe das - inzwischen auch gesetzlich vorgeschriebene - Bestbieterprinzip angewendet, bei dem nicht nur der Preis, sondern auch diverse Qualitätskriterien betrachtet würden. Bewertet wurden die Angebote anhand eines "klar definierten und transparenten Punktesystems", wie versichert wurde. Zudem sei der gesamte Vergabeprozess von externen Vergabejuristen begleitet worden. Die Wiener Linien lobten das gute Preis-Leistungs-Verhältnis des Siemens-Offerts.

Bombardier bekam Zuschlag für Straßenbahnen
Siemens und Bombardier haben zuletzt auch um den Auftrag für die neue Wiener Straßenbahn-Generation gerittert. Die Kanadier konnten sich dabei mit ihrem "Flexity"-Modell durchsetzen, das ab 2018 in den Straßen Wiens zu sehen sein soll.

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