Sternstunde

AMG Project ONE: Formel 1 für die Straße

Motor
11.09.2017 23:56

Die machen das wirklich! Am Abend vor der Eröffnung der IAA in Frankfurt zeigte Mercedes-AMG den Project ONE - von Lewis Hamilton auf die Bühne gesteuert. Kein Zufall, das Hypercar hat denselben Motor wie sein Formel-1-Bolide. Ein 1,6-Liter-V6, der bis zu 11.000 Touren dreht, gepaart mit vier Elektromotoren und über 1000 PS auf allen vier Rädern.

(Bild: kmm)

Die Worte von Mercedes-Boss Dieter Zetsche über den Smart Vision EQ fortwo, der autonom und elektrisch die Carsharing-Zukunft darstellen soll, waren kaum verklungen. Da röhrte das eigentliche Highlight von Mercedes bei dieser IAA auf das Podest: Project ONE.

Die Mittelmotor-Flunder mit Plug-in-Hybrid trägt an der Front Lufteinlässe über die gesamte Breite, das Dach einen mächtigen Lufteinlass für den Motor. Dahinter zieht sich eine Finne bis zum Heck. Die soll in schnellen Kurven die Seitenführung verbessern. Ganz hinten wiederum schreit ein zweigeteilter Diffusor förmlich nach Anpressdruck. Damit werden sich auf der Straße die quer zur Fahrtrichtung liegenden Push-Rod-Federbeine beschäftigen müssen.

In der Mitte des Hecks blicken wir in ein mächtiges Auspuffrohr. Hier atmet der 1,6-l-V6-Mittelmotor aus, nachdem er 11.000 Touren gedreht hat. Das macht sonst kein Straßenauto. Doch weil hier statt Rennsprit mit Tankstellen-Benzin aufgefüllt wird, bleibt es unter dem Drehzahl-Limit der F1. Turboloch soll es übrigens keines mehr geben, dafür sorgt ein E-Lader. Die Kraft von über 500 kW wird über ein Acht-Gang-Getriebe per Schaltwippen sortiert.

Vorne sorgen zwei E-Motoren mit je 120 kW für Leistung und Allrad-Antrieb, rein elektrisch schafft der Project One rund 25 Kilometer. Viel spannender sind jedoch andere Daten: über 350 km/h Spitze, unter 2,6 Sekunden für den Hunderter-Sprint, die 200er-Marke fällt in unter 6 Sekunden. Wird verzögert, verpufft die Energie nicht - 80 Prozent davon wird in die Lithium-Ionen-Batterie rekuperiert.

Wie im Rennsport öffnen die Türen gleichzeitig nach vorne und nach oben. Auch das Monocoque-Cockpit erinnert an die Formel 1. Ein Bildschirm ersetzt den Tacho. Das Lenkrad ist oben und unten abgeflacht, hat aber sogar einen Airbag. Und eine LED-Schaltanzeige. Die Schalensitze - ja, es gibt auch einen Beifahrersitz! - haben verstellbare Rückenlehnen, Pedale und Lenkrad lassen sich justieren. Gemütlich sieht anders aus. Aber darüber klagt hier keiner.

Im Gegenteil. Auch Toto Wolff war bei der Präsentation dabei. Der Mercedes-F1-Teamchef ist auch noch nicht im ersten Hypercar der Stuttgarter gesessen, verriet er der "Krone". Der Kreis derjenigen, die das dürfen, ist ohnedies überschaubar. Bloß etwas mehr als 200 Stück sind geplant. Stückpreis? Rund 2,2 Millionen Euro. Vor Steuern...

(Stefan Burgstaller)

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(Bild: kmm)



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