Florida verwüstet

Nach “Irma”: Räuberbanden plündern in Miami

Ausland
11.09.2017 16:59

Mit Urgewalt ist Hurrikan "Irma" über Florida hinweggezogen und hat schwere Überflutungen mit sich gebracht. Der Sturm riss in vielen Teilen des US-Bundesstaates Dächer von Häusern und kappte Stromleitungen. Mindestens vier Menschen kamen im "Sonnenstaat" ums Leben. Damit nicht genug: Bewaffnete Räuberbanden ziehen nun plündernd durch die Millionenmetropole Miami. Die Diebe haben unter anderem Markenschuhe und Elektronikartikel im Visier.

US-Medien berichteten aus mehreren Städten an der Ostküste Floridas von Überfällen, viele der Täter seien bewaffnet. Die Polizei von Miami meldete 28 Festnahmen von mutmaßlichen Plünderern. In der Stadt Weston wurde nach Angaben verschiedener lokaler Medien ein 17 Jahre alter Dieb von einem Sicherheitsbeamten angeschossen.

In Miami wälzten sich Wassermassen durch die Altstadt und das Bankenviertel. Auf Bildern und Videos war zu sehen, wie der Sturm das Wasser in die Stadt drückte und große Straßen zu reißenden Flüssen machte. Auch aus der zentral gelegenen Großstadt Orlando berichteten lokale Medien und Augenzeugen von hüfthohem Wasser. Der Sender ABC berichtete von fünf Toten, die in Florida bei Autounfällen starben oder tot in ihren Häusern gefunden wurden. Die Zahlen könnten noch steigen.

Video: Hunderte Haustiere vor Todessturm "Irma" gerettet

5,8 Millionen Haushalte ohne Strom
Nach Angaben des Katastrophenschutzes waren am Montag 5,8 Millionen Haushalte in Florida von der Stromversorgung abgeschnitten - mehr als die Hälfte aller Haushalte in dem Bundesstaat. Wie groß die Schäden am Ende sein werden, ist noch unklar - es wird aber wohl um viele Milliarden Dollar gehen. "Irma" war so groß, dass der Sturm die gesamte Halbinsel überdeckte.

Am Montag richteten sich einmal mehr bange Blicke auf die Ostküste Floridas und die weiter nördlich gelegenen Küsten Georgias und South Carolinas. Mittlerweile zum tropischen Sturm herabgestuft, drückte "Irma" Wassermassen hüfthoch in die Stadt Jacksonville und bedrohte auch Orte wie Savannah oder Charleston.

Das US-Hurrikanzentrum berichtete, "Irma" werde bis Dienstag mit 30 Kilometern pro Stunde Richtung Georgia ziehen und danach Alabama erreichen. Dort wird sich der Sturm weiter abschwächen. Über Festland verlieren Hurrikane Energie, das Hurrikanzentrum stuft den Sturm dann offiziell herunter.

Bevor "Irma" die US-Küste erreicht hatte, waren in 64 der 67 Bezirke Floridas insgesamt 573 Notunterkünfte eingerichtet worden. Dort harrten mehr als 155.000 Menschen aus. Sie begannen am Montag, Schulen, Kirchen und Sportarenen zu verlassen und sich auf den Weg nach Hause zu machen. Die verbliebenen Menschen am Golf bereiteten sich auf Sturmfluten von bis zu 4,5 Metern Höhe vor.

Drohen nun Monsterwellen?
"Irma" hatte am Sonntag die Südspitze Floridas mit der zweithöchsten Stufe 4 erreicht. Es wurden Böen von bis zu 230 Stundenkilometern gemessen. Während "Irma" an der Atlantikküste für Überschwemmungen sorgte, ging das Wasser an der Golfküste im Westen zunächst eindrucksvoll zurück. Die Meteorologen warnten aber eindringlich, dass das Wasser in einer Welle zurückkommen werde, nachdem das Auge des Wirbelsturms durchgezogen sei.

Trump will nach Florida reisen
US-Präsident Donald Trump kündigte an, möglichst bald nach Florida reisen zu wollen, um sich ein Bild von den Schäden zu machen. Bereits bevor "Irma" aufs Festland getroffen war, hatte er eine Notfall-Deklaration erlassen. Sie ermöglicht Florida finanzielle Hilfen der Bundesregierung.

"Irma" hält die Region bereits seit Tagen in Atem. Bei seinem Zug durch die Karibik hatte der Sturm nach inoffiziellen Schätzungen mehr als 20 Menschen das Leben gekostet, einige Gebiete gelten als unbewohnbar. Schwere Schäden gab es in der Karibik auf Kuba, auf den Jungferninseln sowie auf Barbuda und Saint-Bartelemy.

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