Nach Leibnitz

Mureck nimmt neuen Anlauf für Bezirkswechsel

Steiermark
11.09.2017 15:57

Seit fast fünf Jahren sind die ehemaligen Bezirke Feldbach und Radkersburg "verheiratet" und heißen gemeinsam Südoststeiermark. Bereits damals wollte Mureck lieber Teil des Bezirks Leibnitz werden. Nun nimmt man einen neuen Anlauf, der Bürgermeister droht sogar mit einer Volksbefragung.

Im tiefschwarzen Bezirk ist Mureck mit SP-Bürgermeister Anton Vukan eine rote Insel. "Wir werden links liegen gelassen und erhalten fast keine Unterstützung", meint Vukan. "Die Lava aus dem Vulkan ist bei uns schon erloschen", sagt er spöttisch in Richtung der doch recht weit entfernten Bezirkshauptstadt Feldbach, wo man die Marke Vulkanland stark pflegt.

Ein Vorwurf, den der VP-Landtagsabgeordnete Anton Gangl nicht auf sich sitzen lassen will: "Jede Gemeinde, die ein Projekt einreicht, wird gleich behandelt. Von Mureck kommt allerdings nichts." Mit Tieschen, der zweiten SP-geführten Gemeinde im Bezirk, sei das ganz anders. "Vukan tut seiner Stadt nichts Gutes, wenn er indirekt vorspielt, nach einem Bezirkswechsel fließen Milch und Honig."

"Ich mache auch ich eine Volksbefragung"
Abseits der politischen Diskussionen steht aber fest, dass sich die Bewohner von Mureck im Alltag viel stärker in Richtung Leibnitz orientieren, sei es bei Ärzten, Schulen, Arbeitsplätzen oder beim Einkaufen. Im Juni gab es einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss, wonach Vukan neue Gespräche suchen und Informationen einholen soll. Die Antwort von der Landesregierung in Graz ist allerdings ernüchternd: Ein Bezirkswechsel sei nur im Rahmen einer Gemeindefusion möglich (etwa bei Murfeld, das sich auf St. Veit und Straß aufteilen will). Eine Verschmelzung von Mureck mit der Gemeinde Straß ist aber unwahrscheinlich.

Vukan gibt sich dennoch kämpferisch: "Ich bleibe mit Sicherheit dran. Wenn alle Gespräche nichts fruchten, mache ich eine Volksbefragung." Die jüngere Vergangenheit zeigte zwar, dass das Ergebnis einer solchen Befragung nicht zwingend umgesetzt wird - für weiteren Zündstoff in der Region wäre aber jedenfalls gesorgt.

Jakob Traby, Kronen Zeitung

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