NEOS-Wahlkampfstart

Strolz: “Will der nächste Bildungsminister sein”

Österreich
08.09.2017 21:51

Die NEOS sind mit einer Regierungsansage in den Intensivwahlkampf gestartet. "Ich bin bereit", sagte Spitzenkandidat Matthias Strolz am Freitag zur Frage, ob er Vizekanzler werden wolle. Auch Bildungsminister würde er gerne sein, sagte er vor rund 800 Besuchern beim Wahlkampfauftakt in einem Gebäude der neuen Wirtschaftsuniversität in Wien. Zudem warnte Strolz vor einem "Orbanismus" unter Schwarz-Blau.

"Wollt ihr den Vizekanzler Strache oder den Vizekanzler Strolz?", lautete die Frage, die der NEOS-Gründer vor seinen Anhängern stellte. Letztgenanntes sieht er bereits in Griffweite, aber auch einen anderen Job würde er übernehmen: "Ich bin bereit, nächster Bildungsminister in Österreich zu sein." Nun gelte es, die kommenden 37 Tage anzupacken, dann sei dieses Ziel nicht weit entfernt.

"Rot-Blau wäre eine dumpfe völkische Folklore"
Beängstigender sehen für Strolz freilich andere Koalitionsvarianten nach der Wahl aus. So könnte sich eine schwarz-blaue Regierung ihr Vorbild etwa bei Ungarns Premier Viktor Orban suchen, warnte der NEOS-Spitzenkandidat. Nicht besser sehe es unter Rot-Blau aus: Strolz befürchtet eine "dumpfe völkische Folklore" kombiniert mit Schuldenpolitik. "Wenn sich die Chance auf eine neue Regierung ergibt, dann werden wir das sehr entschlossen verhandeln", so Strolz.

Ansonsten beschwor er abermals pinke Werte wie Europafreundlichkeit, Weltoffenheit, Eigenverantwortung, Freiheitswille und Nachhaltigkeit. Vor allem mit dem derzeitigen Bildungssystem in Österreich ging der Parteichef ins Gericht. So sei das Prinzip von 50-Minuten-Stunden 300 Jahre alt. "Mit dem muss man abfahren", so Strolz.

"NEOS auf der richtigen Seite der Geschichte"
Zuvor hatte es ermutigende Worte des Vorsitzenden der liberalen ALDE-Fraktion im Europaparlament, Guy Verhofstadt, gegeben, der eigens für den NEOS-Wahlkampfauftakt aus Belgien angereist war. Er verglich die Erfolgsgeschichte der Oppositionspartei sogar mit jener des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. "NEOS ist auf der richtigen Seite der Geschichte", sprach er Schlappen mehrerer rechtspopulistischer Parteien in Europa an.

Griss lobt positive Einstellung der NEOS zu Europa
Auch Kandidatin Irmgard Griss bekräftigte in einer kurzen Ansprache ihre inhaltliche Allianz mit den NEOS. Vor allem die positive Einstellung zu Europa sowie verantwortungsvolle Politik würden die Partei auszeichnen. Angriffig hatte sich zuvor Wiens Parteiobfrau Beate Meinl-Reisiniger gegeben. Sie warnte vor allem vor dem "Geschäft mit der Angst" im Wahlkampf. Eine offene Gesellschaft brauche weder Zäune noch Mauern, sprach sie auch die nun gestoppte Anti-Terror-Barrikade vor dem Bundeskanzleramt an.

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