Reformschritte

Die Schulen werden flexibler

Oberösterreich
08.09.2017 16:34

Die Schulen werden flexibler und individueller: Heuer wird ein weiterer Schritt der Grundschulreform umgesetzt, die Kleinen haben für die ersten drei Schuljahre zwei bis vier Jahre Zeit. Wer hochbegabt ist, ist schneller fertig, wer länger braucht, hat auch kein Problem. In der neuen Oberstufe soll das Sitzenbleiben aussterben.

14.397 Kinder werden heuer schulpflichtig, um 136 weniger als im Vorjahr. Bei den Kleinen ändert sich was: Durch die Grundschulreform soll den unterschiedlichen Entwicklungsgeschwindigkeiten der Kinder Rechnung getragen werden.

Zwei bis vier Jahre Zeit für drei Schuljahre
Sie haben für die ersten drei Jahre in der Grundstufe zwei bis vier Jahre Zeit. Sollten Kinder vier Jahre brauchen, so gilt dies nicht mehr - wie bisher - als Sitzenbleiben. Die Lehrer werden mehr gefordert, müssen eine detaillierte Lernverlaufsdokumentation anlegen.

"Damit wurde schon im Vorjahr begonnen. Schwächen sollen reduziert, Potenziale gestärkt werden", erklärt Landesschulinspektor Franz Payrhuber die Reform.

Neue Oberstufe soll mehr Erfolg bringen
Die neue Oberstufe gilt ab der 6. Klasse AHS bzw. 2. Jahrgang BMHS. Jedes Semester muss positiv abgeschlossen werden, das Wiederholen ganzer Schuljahre - das gefürchtete Sitzenbleiben - soll deutlich reduziert werden. "Alle positiv erbrachten Leistungen bleiben erhalten, nur negativ Abgeschlossenes muss ausgebessert werden", erklärt Landesschulinspektor Günther Vormayr.

Dialog statt nur Verordnen
Bildungslandesrätin Christine Haberlander setzt bei allen Veränderungen auf den Dialog: "Systemwandel geht nur gemeinsam."

In der Bildung gilt Oberösterreich bundesweit als "Streber". LSI Günther Vormayr erklärt, warum wir auch bei bei der neuen Oberstufen vorn dabei sind.

"Krone": Die neue Oberstufe, im Schuljargon  NOST genannt, soll flächendeckend umgesetzt werden. Wie viele Gymnasien beteiligen sich derzeit in Oberösterreich an dieser Reform?
Günther Vormayr: Elf Schulen. Das ist übrigens mehr als der gesamte Rest von Österreich  macht.

"Krone": Woran liegt das?
Vormayr: Meiner Meinung nach hat das viel mit der Schülerverwaltungssoftware namens "Sokrates" zu tun. Da gibt es noch einige Probleme, Schulen, die sie bereits einsetzen, sind so eine Art unfreiwilliger "Beta-Tester".

"Krone": Wie sieht es bei den anderen Oberstufen-Schultypen aus?
Vormayr: Alle HTL-Standorte machen mit, die Kaufmännischen Lehranstalten und ein Teil der Fachschulen sind seit dem Schuljahr 2014/2015 dabei.

"Krone": Was bringt die neue Oberstufe den Schülern?
Vormayr: Der Schüler kann trotz eines Fünfers im Zeugnis aufsteigen, muss ihn aber innerhalb von zwei Semestern ausbessern. Zudem gibt es nun  die Möglichkeit der individuellen Lernbegleitung durch eigens dafür  geschulte Lehrkräfte.

Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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