Fünfte Geheimmission

Mini-Shuttle X-37B erneut ins Weltall gestartet

Wissenschaft
07.09.2017 16:04

Der geheimnisumwitterte Raumgleiter X-37B der US Air Force, über dessen genauen Zweck man sich seit Jahren in Schweigen hüllt, ist am Donnerstag um punkt 16 Uhr MESZ neuerlich zu einer Mission ins Weltall aufgebrochen. Den Transport von X-37B in eine Umlaufbahn um die Erde hat dieses Mal eine "Falcon 9"-Rakete des privaten US-Raumfahrtunternehmens SpaceX übernommen. Das unbemannte Mini-Shuttle war erst am 8. Mai nach 718 Tagen im All auf die Erde zurückgekehrt.

Wegen des Hurrikans "Irma" hatte es Sorgen gegeben, dass der Start verschoben werden müsste. Doch der Himmel über Cape Canaveral war am Donnerstagmorgen (Ortszeit) klar und die "Falcon 9" mit X-37B (OTV-5) an Bord konnte planmäßig von der Abschussrampe 39A des Kennedy Space Center in Florida abheben.

Wenige Minuten später kehrte die sogenannte erste Stufe der Rakete wieder zum Weltraumbahnhof zurück und setzte dort senkrecht auf (Bild unten).

Die bisherigen Starts des Mini-Raumschiffes waren jeweils mit einer "Atlas V"-Rakete der United Launch Alliance, einem Joint Venture der Firmen Boeing und Lockheed Martin, abgewickelt worden.

Der vierte Flug (OTV-4) von X-37B hatte Anfang Mai erstmals auf dem Kennedy Space Center in Florida geendet (Bild unten). Das unbemannte Raumschiff nutzte dabei eine Landebahn, auf der einst auch die Spaceshuttles der Raumfahrtbehörde NASA bei ihrer Rückkehr zur Erde gelandet waren. Bei den ersten drei Flügen des mysteriösen Mini-Shuttles war die Landung jeweils auf der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien erfolgt.

Die Landung von X-37B in Florida Anfang Mai:

Das knapp fünf Tonnen schwere Raumfahrzeug ist nur 8,8 Meter lang, hat eine Flügelspannweite von 4,6 Metern und soll die Erde in rund 900 Kilometern Höhe umkreist haben. Seine Energie bezieht das unbemannte Raumfahrzeug, von dem zwei Exemplare existieren, aus Batterien sowie über ein ausklappbares Sonnensegel.

Spekulationen über Tests für Waffensystem
Bislang hat die US-Luftwaffe jeweils nur über Starts und Landungen der OTVs berichtet. Zum Zweck der Missionen hieß es lediglich, es würden neue Materialien und Technologien - etwa der Einsatz von neuartigen Ionentriebwerken - im Weltraum erprobt. Das Schweigen der Militärs hat Spekulationen genährt, das Shuttle im Miniformat sei vielleicht der Vorläufer eines neuartigen Waffensystems im Orbit, das die USA in die Lage versetzen soll, in Krisenfällen rasch zu reagieren.

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