Vor EBEL-Auftakt

Capitals-Duo: “Der Druck in Wien ist immer groß!”

Sport
06.09.2017 15:44

Sie sind Kapitän und Fanliebling, beide Wiener, stürmen in derselben Linie, sind rot-weiß-rote Aushängeschilder der Capitals - aber vor allem sind sie Freunde. Die "Krone" traf Andi Nödl und Raffi Rotter in der Caps-Akademie vor dem Saisonstart in der Eishockey-Liga zum Interview!

"Krone": Euch verbindet eine Männerfreundschaft - seit wann?
Rotter: Wir haben zu Beginn gegeneinander gespielt - mit drei, vier Jahren. Ich war beim WEV, der Andi bei den Pinguinen.
Nödl: Dann mit 13, 14 bin ich auch zum WEV. Seither sind wir gut befreundet, waren gemeinsam in der Oberstufe, auch Sitznachbarn.

"Krone": Von welchen sportlichen Zielen habt ihr auf der Schulbank geträumt?
Nödl: Ich wollte nur Eishockey spielen, die NHL war kein realistisches Ziel.
Rotter: Ich habe in Wien um Schläger der Spieler gebettelt. Ziel war es, Profi zu sein. Von der NHL hast du nichts mitbekommen, wir haben nur die Spielerkarten gesammelt. Erst als wir mit 16 Jahren zur A-WM durften, ist mir bewusst geworden, wie groß Eishockey ist. Wir sind auch gleich von Scouts angesprochen worden.

"Krone": Ihr seid Routiniers, habt ihr das Gefühl, alles aus der Karriere herausgeholt zu haben?
Nödl: Ja, trotz der Knieverletzung. Die NHL wird immer besser, heute kann auch in der vierten Linie jeder alles, früher waren das die Jungs für Fights. Wenn man weiß, dass in Philadelphia in den Achtzigern in der Kabine Aschenbecher standen, weil die Spieler in den Pausen rauchten, sagt das viel aus. Heute ist der Körper eine Maschine.
Rotter: Ich bin zufrieden. Früher gab’s drei Talente, wenn du mit 17 oben gespielt hast, hattest du es in Österreich geschafft. Heute wirst du nach zwei schlechten Trainings ersetzt.

"Krone": Die Caps spielen erfolgreich - aber wann sieht man mehr Österreicher in den ersten zwei, drei Linien?
Nödl: Kommt auf das Reglement an, weniger Legionäre sind das Ziel. Aber mit vier wie in der Schweiz würde es bei uns nicht gehen.
Rotter: Der Weg stimmt, die Burschen haben ein Top-Umfeld. Hätte ich in der U16 nach einem Physio gefragt, hätten sie mich gleich wieder heimgeschickt.

"Krone": Werden Hockeyspieler in Österreich fair entlohnt?
Nödl: Ich wehre mich gegen den Vergleich mit Fußball - da geht es wegen TV-Rechten und Sponsoren um andere Dimensionen. Wir dürfen machen, was wir lieben.
Rotter: Viele Spieler sagen, es ist zu wenig. Doch im Sommer trainieren wir neben echt guten Badminton-Spielern. Wenn die sagen, was sie verdienen, siehst du vieles anders. Wir sollten happy sein - das ist auch der Schlüssel, um Leistung zu bringen.

"Krone": Ziele für die Saison? Die Erwartungen sind hoch…
Rotter: Gute Leistungen, attraktive Spiele - das ist zuletzt gelungen. Die Kartenpreise sind nicht ohne, dass trotzdem so viele Fans kommen, sagt schon etwas aus.
Nödl: Als Meister hast du Druck, den hast du in Wien aber immer. Wenn jemand sein hart verdientes Geld in Eishockey investiert, dann das Produkt nicht passt, verstehe ich jede Kritik. Erster Schritt ist das Play-off.

"Krone": Was kann der andere richtig gut, was eher weniger?
Nödl: Raffi ist einer der besten Passspieler der Liga, eine Schwäche könnte die mangelnde Disziplin sein.
Rotter: Andi meidet den Körperkontakt eher - hat aber einen extrem harten Schuss.

Florian Gröger, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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