Sniper für die Mafia

Drogendealer entpuppt sich als Auftragskiller

Österreich
06.09.2017 10:40

Während sich in Serbien - wie berichtet - ein mutmaßlicher Auto-Attentäter als eiskalter Schütze entpuppt, ist in Wien ein Drogendealer als gesuchter Auftragskiller entlarvt worden. Der bei einem Scheinkauf verhaftete Srdan P. soll nämlich im Oktober 2015 in Montenegro per Scharfschützengewehr einen Gastronomen aus mehreren Hundert Metern Entfernung erschossen haben.

Dass sie den Köder nach großen Fischen ausgeworfen hatten, war den Drogenfahndern des LKA Steiermark und des Bundeskriminalamtes bewusst - doch damit haben selbst die erfahrenen Beamten nicht gerechnet. Nach umfangreichen Ermittlungen und Observierungen gegen eine Organisation der Balkan-Mafia wurde Anfang August mittels verdeckter Fahnder eine Drogenübergabe in Wien eingefädelt.

Schein-Deal mit 4,6 Kilogramm Kokain
Und der Plan ging auf: Nicht weniger als 4,6 Kilogramm Kokain wollten die beiden mutmaßlichen Dealer an die vermeintlichen Unterhändler verkaufen. Doch statt das große Geld zu kassieren, klickten für die verdächtigen Bosnier (24 und 31 Jahre alt) in der Bundeshauptstadt die Handschellen.

DNA entlarvt Attentäter
Zum Zeitpunkt des Zugriffs ahnte aber noch niemand, wie wertvoll dieser Fang tatsächlich sein sollte. Spätestens als die Fingerabdrücke und die DNA der mutmaßlichen Drogendealer durch die internationalen Fahndungssysteme gejagt wurden, staunten die Ermittler nicht schlecht: Der Jüngere der beiden, Srdan P., soll laut montenegrinischer Justiz nämlich ein eiskalter Scharfschütze und Auftragskiller sein!

Tödlicher Schuss von Turm aus
Seit Jahren wird bereits nach ihm gefahndet. Der schwerwiegende Verdacht: Im Oktober 2014 soll der 24-Jährige im Zuge eines bis heute noch andauernden Krieges zwischen zwei Mafia-Clans den damals 48-jährigen Gastronomen Goran Durièkoviæ erschossen haben. Aus Hunderten Metern Entfernung, per Scharfschützengewehr aus einem Turm in der Altstadt von Budva.

Der Lokalbesitzer und Schwiegersohn des Ex-Fußballstars Vladimir Petroviæ (seinesgleichen serbischer Nationalteamtrainer von 2010 bis 2011) wurde vor seinem Pub auf der Promenade mit drei Schüssen hingerichtet. Am Platz, von wo aus der Schütze gefeuert hatte, wurde die DNA von Srdan P. sichergestellt.

Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung

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