Reaktionen

Miete um 7 Euro: Die Erhöhungen sind das Problem

Salzburg
06.09.2017 08:35

Die "Krone"-Story um die Tiroler "Low Budget Schiene", nach deren Vorbild nun auch SPÖ-Bürgermeister-Kandidat Bernhard Auinger in Salzburg günstiges Wohnen realisieren will, sorgt für Reaktionen. ÖVP und NEOS warnen, dass dieses Modell den selben Fehler hat, wie die frühere Salzburger Wohnbauförderung.

Die Tiroler bauen mit einer Miete um 5 Euro "warm" pro qm. Dafür gibt es keine Tiefgarage, keinen Keller und keinen Lift. Bei den Baumaterialien wird das günstigste genommen, die Grundrisse sind einfach, der Passivhausstandard wird aber eingehalten. Die Idee: Menschen mit wenig Einkommen sollen so eine vernünftige Wohnung bekommen. In Salzburg will Bernhard Auinger wie berichtet ähnlich vorgehen, das Ziel ist 7 Euro pro qm Miete, dafür gibt es Abschläge wie das Weglassen von Tiefgaragen. Die Stadt soll billige Grundstücke selbst suchen oder auf vorhandenen, im Eigentum befindlichen selbst bauen: "Wir müssen handeln, es gibt unter anderem immer mehr alleinstehende Frauen, die mit 900 Euro Pension in einer 650 Euro-Wohnung leben. Was bleibt da übrig?", fragt der SPÖ-Mann.

Reaktionen nach Vorstoß von SPÖ-Klubchef Auinger

Doch die ÖVP warnt: "Es droht, dass der gleiche Fehler passiert. Ex-SPÖ-Landesrat Blachfellner hat damals die 5-Euro-Miete groß verkauft, mittlerweile ist diese aber um 70 Prozent höher und muss von der Landesregierung mit zig Millionen Euro gestützt werden. Keine Tiefgaragen im innerstädtischen Bereich zu bauen ist denkunmöglich. Das würde den Parkdruck noch mehr erhöhen. Und bei immer höheren Dichten kauft man sich damit den sozialen Sprengstoff gleich mit ein, wenn man Freiräume weglässt", kritisiert Klubchef Christoph Fuchs.

ÖVP & NEOS warnen vor drastischem Anstieg

NEOS-Klubobmann Sebastian Huber meint: "Nach 7 Jahren steigt die Miete beim Tiroler Modell auf 7 Euro pro qm, nach 16 Jahren liegt sie bei etwa 10 Euro. Wie schnell werden die Mieten dann in Salzburg steigen?  In Tirol haben Gemeinnützige außerdem im Schnitt nur etwa ein Fünftel der Grundstückskosten von Salzburg."

Wohnbauförderung im Visier

Auinger dazu: "Natürlich muss dieser Fehler in der Wohnbauförderung repariert werden. Wir müssen es versuchen, jetzt gleich drauf hinzuhauen ist entbehrlich."

Doch was sind die Alternativen? Fuchs fordert, dass die Stadt sich gemäß Parteiübereinkommen das alleinige Einweisungsrecht für die günstigen, ausfinanzierten Wohnungen der Wohnbauträger mit einer Miete von 3,50 Euro pro qm² sichert: "Dann wäre ein erster Schritt für sozial Schwache getan." Huber schlägt vor, dass Bahnflächen, etwa in Gnigl und Sam, Parkplätze und eingeschossige Supermärkte mit Wohnungen überbaut werden.

Michael Pichler, Kronen Zeitung

ZITATE

ÖVP-Klubchef Christoph Fuchs schlägt Alternative vor: "Die Stadt soll sich das alleinige Einweisungsrecht für günstige, ausfinanzierte Wohnungen sichern."

NEOS-Klubchef Sebastian Huber warnt vor Mieterhöhungen: "Man muss rechtliche Rahmenbedingungen schaffen, um Bahngleise, Parkplätze und Supermärkte zu überbauen."

SP-Klubchef Bernhard Auinger hält an "7 Euro Miete-Modell" fest: "Der Fehler in der Wohnbauförderung muss repariert werden. Die Mieten dürfen nur moderat ansteigen."

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