Wozabal-Insolvenz

Rückkehr zur Normalität fiel schwer

Oberösterreich
01.09.2017 17:31

Um 5.30 Uhr begann die erste Schicht, um 14 Uhr dann die zweite! An den Standorten der Wozabal-Gruppe war gestern "business as usual". Nach außen hin! Denn den 791 betroffenen Mitarbeitern fiel es schwer, nach Bekanntwerden der Insolvenz bei sechs Firmen des Wäschereinigers zur Normalität zurückzukehren.

"Mein Angebot, dass sich Mitarbeiter mit finanziellen Engpässen bei mir melden können, steht", unterstrich Franz Stefan Karlinger gestern. Der Ennser Bürgermeister bangt mit den Betroffenen und hofft, dass es im Rahmen des eröffneten Sanierungsverfahrens eine gute Lösung für die Wozabal-Gruppe gefunden wird.

Große Unsicherheit
"Derzeit ist einfach viel Unsicherheit da", sagt Karlinger. Mit dem Interesse von Salesianer Miettex, das Unternehmen übernehmen zu wollen, tauchte ein erster Hoffnungsschimmer auf.

"Halten zusammen"
Noch aber ist die Ungewissheit riesig. 791 Mitarbeiter sind von der Insolvenz der sechs Wozabal-Firmen betroffen, die Arbeiter warten in Enns, Linz, Lenzing und Rankweil auf ihre Juli-Löhne, die Angestellten auf ihre August-Gehälter - beides wird vom Insolvenzentgeltfonds überwiesen. Das dauert allerdings noch etwas, auch wenn die Arbeiterkammer bereits einiges an Vorarbeit geleistet hat - wir berichteten

Eng zusammengerückt
In der Belegschaft ist man eng zusammengerückt, seit dem Bekanntwerden der Verbindlichkeiten in Höhe von 104 Millionen Euro fast noch ein wenig mehr. "Wir arbeiten weiter, halten zusammen", betonte eine Mitarbeiterin gestern gegenüber der "Krone". Und weiter: "Unser Herz schlägt für die Firma."

Salesianer Miettex deponierte Interesse
Wie geht es mit der Wozabal-Gruppe weiter? Das ist neben dem "Warum musste es so weit kommen?" die große Frage rund um die Insolvenz bei Wozabal. Mitbewerber Salesianer Miettex, die schon länger der Traditionsfirma aus Oberösterreich Avancen machen, deponierte nun bei den Masseverwaltern sein Interesse.

Standort in Asten
In Asten hat Salesianer Miettex ein Logistikzentrum, beschäftigt 38 Mitarbeiter und versorgt von hier aus etwa die Voestalpine mit Wäsche. Der Wozabal-Mitbewerber hat schon länger ein Auge auf das nun mit sechs Firmen in die Insolvenz geschlitterte Unternehmen geworfen. Mit der Eröffnung des Sanierungsverfahrens ist das Liebeswerben um Wozabal nun eröffnet. Salesianer-Miettex-Chef Thomas Krautschneider spricht bereits ganz offiziell über das Interesse an den Oberösterreichern, das auch beim Masseverwalter deponiert wurde.

Erstes Gespräch schon nächste Woche?
Schon in der nächsten Woche könnte es ein erstes Gespräch geben. "Unser Ziel ist es, das Unternehmen als Ganzes zu erhalten. Kommen wir zum Zug, werden keine Standorte geschlossen und werden die Arbeitsplätze in der Produktion voll erhalten", so Sprecher Thomas Brey.

Barbara Kneidinger, Kronen Zeitung

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