Während sich Kärntens Lehrer auf den Schulbeginn vorbereiten, sorgt ein Bericht des Landesrechnungshofes für Wirbel. Wie berichtet, fordert dieser nicht nur Schulzusammenlegungen wegen sinkender Schülerzahlen, sondern geht auch mit der Personaleffizienz hart ins Gericht. In Kärnten würden Lehrer zu kurz arbeiten.
Dies wird für den Pflichtschulbereich genau aufgeschlüsselt: Der Bund finanzierte in Kärnten im vergangenen Schuljahr 3651,1 Planstellen. Kärnten genehmigte aber um 350,5 Posten mehr, musste dafür bis zu 16,5 Millionen Euro aufbringen. Grund seien unter anderem schlecht aufgeteilte Personalreserven - zu wenige Lehrer würden etwa Vertretungsstunden absolvieren; ganze 77 Posten blieben ungenutzt. Das bedeute laut Prüfern eine Arbeitszeitverkürzung für manche Pädagogen und erhöhe den Stellenbedarf. Hier empfiehlt man dem Land, nachzujustieren, vor allem in Klagenfurt und Villach. Überprüft werden soll die Zahl der Schulen: 184 Volksschulen sind rein rechnerisch "zu klein", auch in den Neuen Mittelschulen schwinden die Schülerzahlen dramatisch.
Weil das der Forderung nach Schließungen und Standortzusammenlegungen gleich kommt, geht ein Aufschrei durch die Politik. SP-Klubobmann Herwig Seiser: "Theoretische Zahlenspielereien und mögliche Einsparungspotenziale auf dem Rücken der betroffenen Kinder und Familien auszutragen, halte ich für unseriös." VP-Chef Christian Benger will Schulschließungen nicht zustimmen - im Gegenteil: "Der ländliche Raum mit den Familien wird gestärkt." Ähnliches fordert auch Team-Kärnten-Landesrat Gerhard Köfer.
Kerstin Wassermann, Kärntner Krone
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