20 Paar getestet

Kinderschuhe: Nur ein Modell “sehr gut”!

Leben
01.09.2017 16:15

Bliebe die Auswahl von Kinderschuhen allein den Kindern überlassen, wären die Prioritäten eindeutig: möglichst bunt sollen sie sein, mit glitzernden, blinkenden Leuchteffekten und am besten noch mit dem Lieblings-Comic-Helden bedruckt. Leidgeprüfte Eltern wissen, wie emotional die Gespräche werden können, versucht man dem Nachwuchs zu vermitteln, dass optimale Passform und Schutz für den Fuß die entscheidenden Kriterien bei der Schuhauswahl sein müssen.

Aber auch wenn es die Nerven der Erziehungsberechtigten zuweilen stark beansprucht: Beim Thema Schuhkauf sind Geduld und Durchsetzungskraft gefordert! Kinderfüße befinden sich im Wachstum. Die Knochen sind biegsam, Muskulatur und Bändern noch schwach. Erzwingt ein ungeeigneter Schuh eine Fehlstellung, können nicht nur die Füße, sondern auch Wirbelsäule und der gesamte Bewegungsapparat nachhaltig Schaden nehmen. Der Verein für Konsumenteninformation hat jetzt 20 Halbschuhe bzw. "Sneaker" mit und ohne Schnürung in den Größen 31 und 35 getestet.

Bei der orthopädischen Beurteilung der Schuhe wurde die Knöchelhöhe, die Fersengestaltung, die Sprengung (Übergang vom Ballen- zum Fersenauftritt), der Ballenbiegepunkt, die Schutzfunktion der Sohle sowie die Beschaffenheit der Deckbrandsohle untersucht. Zudem wurde eine Untersuchung auf Schadstoffe durchgeführt und die Qualität von Verarbeitung, Obermaterial und Sohlenaufbau bewertet.

Nur ein Schuhmodell "sehr gut"
Nur ein einziges, der 20 getesteten Schuhmodelle konnte mit "sehr gut" bewertet werden. Fünfmal wurde das Testurteil "gut" vergeben. Die Schuhsohle erwies sich bei fast allen Modellen als Problemzone. Die Sohle spielt eine wichtige Rolle beim Schutz des Fußes vor Nässe, Kälte und möglichen Verletzungen. Gleichzeitig muss die Sohle genügen Halt bieten um die Muskulatur nicht zu überlasten und darf am Ballenbiegepunkt nicht zu steif sein, um den Fuß beim Abrollen nicht zu behindern. Nur wenige Produkte im Test konnten diesen komplexen Anforderungen gerecht werden.

Größenangaben der Hersteller problematisch
Zum einen, weil sich die Größenauszeichnungen bei manchen Herstellern nicht gerade leicht finden ließen. Zum anderen, weil sich beim Nachmessen der Schuhe herausstellte, dass einige Modelle zu schmal oder zu breit für die jeweilige Schuhgröße waren. Und auch bei der Untersuchung auf Schadstoffe waren nicht alle Modelle einwandfrei. Ein Produkt hatte einen hohen Gehalt an krebserregenden PAK (polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe) und in mehreren weiteren Modellen war das Lösungsmittel Dimethylformamid nachweisbar.

Testergebnis "schwer zu akzeptieren"
"Insgesamt ist das Testergebnis nur schwer zu akzeptieren", erklärt VKI‑Gesundheitsexpertin Angela Tichy. "Mit den modernen Materialien und nach dem aktuellen Stand der orthopädischen Wissenschaft, ist es heute einfacher denn je, Kinderschuhe auf den Markt zu bringen, die nicht nur gut aussehen sondern auch ein wirklich kinderfußfreundliches Innenleben bieten. Hier ist ganz klar die Schuhindustrie gefordert!"

Die detaillierten Ergebnisse gibt es auf www.konsument.at und in der Septemberausgabe des Testmagazins KONSUMENT.

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(Bild: kmm)



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