In Rosenau/H.:

Von Auto auf Asylwerber-Unterkunft geschossen

Oberösterreich
28.08.2017 12:47

Ein heimtückischer Anschlag auf ein Asylwerber-Quartier empört die Bevölkerung in Rosenau am Hengstpaß. Unbekannte haben in der Nacht zum Sonntag mit einer Schrotflinte aus einem Auto auf die Eingangstür geschossen. Die Kugeln zertrümmerten mehrere Glaselemente, verletzt wurde aber niemand.

Das Attentat hat sich gegen 2.10 Uhr zugetragen. Die Täter sollen mit einem alten schwarzen Pkw auf den Parkplatz der Asylunterkunft in Dambach gefahren sein. Während der Fahrer den Wagen anhielt, soll der Beifahrer mit einem Schrotgewehr zwei gezielte Schüsse auf die Eingangstür des Wohnhauses abgefeuert haben. Dann flüchteten die Unbekannten in Richtung Rosenau am Hengstpaß.

"Bewohner verunsichert"
Die Bewohner, zwei Familien aus Afghanistan sowie eine Frau aus Georgien, blieben zum Glück unverletzt. Sie standen am Sonntag aber noch unter Schock. "Sie fürchten sich und sind jetzt natürlich stark verunsichert", sagt die Flüchtlings-Betreuerin Renate Rettenegger.

Verfassungsschutz ermittelt
Das Landesamt für Verfassungsschutz ist um die rasche Aufklärung des Falles bemüht - die Sicherheitsvorkehrungen wurden verstärkt. Die Sorge gilt vor allem den zwei minderjährigen Kindern sowie einer hochschwangeren Frau. Neben dem beschossenen Quartier sind in einem Nachbarhaus noch fünf weitere Asylwerber aus dem Irak und aus Afghanistan untergebracht.

Bürgermeister erschüttert
"Wir sind vor Bomben, Feuer und Krieg geflüchtet und jetzt fallen auch hier Schüsse, das macht uns Angst", sagt Bewohner Mohammed beim "Krone"-Lokalaugenschein. Mit den Menschen in Rosenau sei man bisher gut ausgekommen, es gibt sogar enge Freundschaften.
"Ich bin schwer erschüttert, das ist eine  Katastrophe für unser Dorf", sagt Peter Auerbach, SPÖ-Bürgermeister von Rosenau/H. Er ist aber überzeugt, dass die Täter nicht aus dem Ort sind: "So etwas Furchtbares macht von uns sicher niemand."

Heim abgefackelt
In Oberösterreich war das bisher der zweite schwere Anschlag auf ein Asylquartier. 2015 wurde eine noch nicht bezogene Unterkunft in Altenfelden abgefackelt, die Täter konnten nicht ausgeforscht werden.

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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