Gewalt in Calais

Massenschlägerei unter Flüchtlingen: 20 Verletzte

Ausland
24.08.2017 12:33

Zwar wurde das Flüchtlingslager in der französischen Hafenstadt Calais im Vorjahr geschlossen, allerdings halten sich inzwischen wieder zahlreiche Flüchtlinge in der Region auf - und die Nerven liegen offenbar blank. Am Dienstag gingen rund 200 afrikanische und afghanische Migranten zum Teil mit Eisenstangen bewaffnet aufeinander los. Die stundenlangen gewalttätigen Zusammenstöße forderten nach Behördenangaben mindestens 20 Verletzte.

Auslöser der Massenschlägerei in der Nacht auf Dienstag war den Angaben zufolge ein Streit, den ein betrunkener Migrant während der kostenlosen Essensausgabe durch eine örtliche Hilfsorganisation verursachte.

Angst vor neuen wilden Flüchtlingscamps
Das Gebiet um den Hafen Calais in Nordfrankreich besitzt für Flüchtlinge eine große Anziehungskraft. Sie hoffen, von dort aus über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen, wo sie sich mehr Chancen auf ein besseres Leben ausrechnen. Die Regierung in Paris befürchtet, dass in der Region neue wilde Flüchtlingscamps entstehen könnten. Frankreichs Oberstes Verwaltungsgericht hatte Ende Juli die Anordnung eines Gerichts der nordfranzösischen Stadt Lille bestätigt, welches die Behörden zur Einrichtung von Wasserstellen und Sanitäranlagen für die Flüchtlinge in Calais verpflichtet.

In der Gerichtsentscheidung hieß es, aufgrund der Weigerung des Staates, für die Grundbedürfnisse der Flüchtlinge zu sorgen, seien sie menschenunwürdigen Bedingungen ausgesetzt. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch prangerte in einem Bericht an, Polizisten würden sogar Pfefferspray gegen schlafende Flüchtlinge einsetzen.

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