Forum Alpbach

Tradition lebt, aber was bringt die Zukunft?

Tirol
21.08.2017 15:46

In der dörflichen Idylle von Alpbach ging es bei der Eröffnung des 73. Forums um eine Welt im Umbruch. "Was an die Stelle der Nachkriegsordnung tritt, ist noch offen", sinnierte Forum-Präsident Franz Fischler. Zum Generalthema "Konflikt und Kooperation" betonte LH Günther Platter das Einvernehmen mit den südlichen Nachbarn in der Flüchtlingsfrage.

Die Tradition lebt: Das zeigte sich am Sonntag in Alpbach auch darin, dass auffallend viele junge einheimische Forum-Teilnehmer in Lederhose und Dirndl zum Festakt am Dorfplatz erschienen. Motto: Weltbürger sein (etwa beim Studieren im Ausland) und doch in der Heimat verwurzelt.

Wahlkampf: So viele Politiker wie selten da

Fast zu erwarten: Dank Wahlkampf schien die Liste der von Bürgermeister Markus Bischofer begrüßten Polit-Prominenz kein Ende zu nehmen. "So viele Kollegen aus Nationalrat und Landtag waren noch nie da", schmunzelte ein Mandatar.

Zur erwähnten Flüchtlingsfrage: Italien und Südtirol zeigten sich hinter den Kulissen nicht gerade erfreut, dass das heimische Bundesheer die Brennergrenze überwacht. "Die Kooperation funktioniert. Wir sind uns einig, dass die Fluchtbewegung südlich des Brenners gestoppt, die EU-Außengrenzen gesichert und Italien nicht allein gelassen wird" betonte Platter.

Kein Flüchtlingschaos, weil Euregio funktioniert

Fazit des Landeshauptmanns: "Dank der Kooperation in der Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino gibt es kein Chaos in der Flüchtlingsfrage."

Südtirols LH Arno Kompatscher erinnerte aber daran, dass es eine Lösung des Migrationsproblems nur geben könne, wenn die Ursachen in Nordafrika und dem Nahen Osten gelöst seien.

Forum-Präsident Fischler ortete große Umbrüche weit über das Flüchtlingsthema hinaus und sprach den Populismus in vielen EU-Staaten oder den (teils geleugneten) Klimawandel an. "Wir brauchen ein Überdenken aller bisherigen Regeln und Ordnungen. Dazu muss der innere Zusammenhalt der Gesellschaft wieder gestärkt werden. Das Engagement jedes einzelnen ist gefragt." Und: Die europäischen Gesellschaften seien inzwischen die ältesten der Welt geworden. Was das für die Zukunft heißt, ist in vielen Facetten noch offen. Über Lösungsansätze diskutieren bis 1. September rund 5000 Teilnehmer aus 100 Nationen in der 2600-Einwohner-Gemeinde.

Andreas Moser, Kronen Zeitung

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