In Kärnten

Getöteter Bär entfacht Tierschutz-Debatte neu

Tierecke
18.08.2017 09:42

Das Aufeinandertreffen von Mensch und Raubtier sorgt wieder für Konflikte. In Norditalien hat jetzt die Forstwache einen Bären erlegt, der für mehrere Angriffe auf Wanderer verantwortlich gemacht wird. Tierschützer reagieren mit Protesten auf den Abschuss. Auch in Kärnten häufen sich die Zwischenfälle mit Bären.

Die italienische Polizei muss nach dem Fund eines toten Bären nahe der Kärntner Grenze erneut in Sachen Großraubwild ermitteln. Im aktuellen Fall geht es um Bärin "KJ 2", die nach nachgewiesenen Angriffen auf Menschen im Trentino von der Forstwache erlegt wurde. Der WWF will gerichtlich gegen den Abschuss vorgehen. Generell reagieren Tierschützer mit Protesten auf die "Entnahme". Es wurde sogar zu einem Boykott von Produkten aus der Region aufgerufen.

Diskussion auch in Kärnten wieder entfacht
Auch in Kärnten wird jetzt wieder heftig über die Raubtiere diskutiert. "Am Mittwoch gab es im Raum Ferlach die letzte Sichtung eines Bären", so Bärenanwalt Bernhard Gutleb. Eine weitere Sichtung wird vom Radsberg gemeldet. Bereits alle zwei bis fünf Tage schlägt einer der Bären, die entlang der Sattnitz und im Rosental unterwegs sind, zu und plündert Bienenstöcke oder erschreckt Menschen.

Besenderung unmöglichIm Gegensatz zur Bärin in Trentino, würden die Tiere bei uns aber kein auffälliges Verhalten zeigen, sagt Gutleb: "Sie sind neugierig, laufen aber weg wenn sie Menschen sehen." Anders als einige Tierschützer, verteidigt der Bärenanwalt das Vorgehen der Behörden im Trentino und den Abschuss: "Der Bär war so auffällig, dass man reagieren musste. Ein Wildtier, das fünf Jahre lang frei in der Natur gelebt hat, zu fangen und dann einzusperren, ist Tierquälerei."

Fang ein "Ding der Unmöglichkeit"?
Obwohl die Bären in Kärnten laut Gutleb "unauffällig" seien, werden bei uns Maßnahmen gefordert, um die Bären zu vergrämen. Wie berichtet, hat das Land geplant, die Tiere mit GPS zu besendern, um die Spur der Tiere zu verfolgen. Ein Plan, von dem man jetzt offenbar wieder abgerückt ist. Die Tiere zu fangen sei "ein Ding der Unmöglichkeit", sagt Gutleb. Die Route der Tiere sei unberechenbar, bis eine Falle aufgebaut ist, wäre der Bär längst über alle Berge, heißt es.

Thomas Leitner, Kronen Zeitung

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