Verbrechen

Flüchtlingsheim: Iraner kam mit Axt

Salzburg
16.08.2017 16:26

Ausgerastet ist ein Iraner (33), nachdem sein Asylantrag am Dienstag abgelehnt wurde. Der Mann kaufte sich eine Axt und zertrümmerte die gesamte Einrichtung eines Büros in der Flüchtlingsunterkunft nahe des Bahnhofs in Puch. Da er nicht festgenommen wurde, wird er nun in ein anderes Quartier verlegt.

Der Iraner, der alleine nach Österreich gekommen war, hoffte auf einen Neubeginn in Europa. Als reiner Wirtschaftsflüchtling hatte er aber von Anfang an schlechte Chancen. Trotzdem hoffte er auf einen positiven Asylbescheid. Seine Träume platzten aber a Dienstag jäh, als ihm ein Schreiben des Bundesministeriums für Inneres ins Haus flatterte. Sein Asylantrag wurde abgelehnt. Er hat keinen Anspruch mehr auf die Grundversorgung und muss das Land verlassen.

Mann rastete aus und wütete in der Unterkunf
Das dürfte für die Nerven des ansonsten in Österreich unbescholtenen Iraners zu viel gewesen sein. Er besorgte sich eine Axt, kehrte in die Asylunterkunft zurück und zerschlug dort die gesamte Einrichtung eines Büros. Menschen hielten sich zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht in dem Zimmer auf. Der Mann ging auch auf niemanden los. Die Heimleiterin alarmierte schließlich die Polizei. Diese befragte den Iraner und nahm ihm die Axt ab. Der Mann wurde wegen Sachbeschädigung angezeigt. Da er niemanden verletzt hat, sah die Staatsanwaltschaft keinen Haftgrund.

"Der Mann konnte die Nacht in der Notschlafstelle verbringen. Er hat einen Antrag auf Wiederaufnahme in die Grundversorgung gestellt und wird jetzt in einem anderen Quartiert untergebracht", erklärte Caritas-Direktor Johannes Dines. Es sei für Menschen aus Ländern wie aus dem Iran und Afghanistan sehr schwierig, sich nach einem längeren Aufenthalt in Österreich plötzlich darauf einzustellen, dass sie zurück müssen.

3600 Asylwerber sind derzeit in Salzburg untergebracht. In den drei Bundesquartieren im Hotel Kobenzl, in Bergheim und in Salzburg-Kasern sind 150 Menschen untergebracht. In Puch leben knapp 35 männliche Asylanten.

Manuela Kappes, Kronen Zeitung

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