Genderentwicklung

Studie: Familientyp hat auf Kinder keinen Einfluss

Leben
17.08.2017 09:01

Gleichgeschlechtliche Paare dürfen in Zukunft auch in Deutschland gemeinsam Kinder adoptieren. Eine US-Studie belegt jetzt: Die sexuelle Identität des Nachwuchses wird nicht davon beeinflusst, ob er von herkömmlichen oder gleichgeschlechtlichen Paaren betreut wird.

Die Analyse von Spielvorlieben weise darauf hin, dass es für die empfundene Geschlechtszugehörigkeit egal ist, ob ein Kind bei klassischen Eltern oder einem Männer- oder Frauenpaar aufwächst, berichten Forscher jetzt im Fachjournal "Sex Roles". Die Wissenschafter um Rachel Farr von der University of Kentucky hatten in zwei Stufen das Spielverhalten und die Entwicklung adoptierter Kinder aus insgesamt 106 amerikanischen Familien mit lesbischen, schwulen oder heterosexuellen Elternpaaren untersucht. Verglichen wurde unter anderem, was und mit welchem Spielzeug die als Kleinkind adoptierten Kinder im Vorschulalter gerne spielten und wie genderkonform ihr Verhalten fünf Jahre später war.

Eltern zu Spielvorlieben der Kinder befragt
Bei der Analyse im Vorschulalter wurde den Kindern zur Auswahl traditionell jungen- und mädchentypisches sowie neutrales Spielzeug angeboten. Außerdem wurden die Eltern in einem standardisierten Verfahren zu den Spielvorlieben der Kinder befragt - etwa, ob sie rohe oder ruhige Spiele bevorzugten. Im zweiten Studienabschnitt wurden die dann etwa achtjährigen Kinder mit einem Standardtest zu ihren Spielvorlieben befragt. Viele hatten zu diesem Zeitpunkt bereits gleichfalls adoptierte Geschwister. 

Sexuelle Orientierung der Eltern keinen signifikanten Einfluss
Die Auswertung zeigte, dass es in allen Familienformen ähnlich viele Kinder gab, die sich entweder genderkonform oder aber non-konform verhielten - und dieses Verhalten recht konstant über die Jahre hinweg beibehielten. "Die sexuelle Orientierung der Eltern und der Familientyp hatte darauf keinen signifikanten Einfluss", sagte Farr. Es zeigte sich lediglich überall eine leichte alterstypische Hinwendung zu mehr genderkonformem Verhalten im Schulalter. "Es scheint, dass ein männliches und ein weibliches Rollenvorbild zuhause weder notwendig sind, um eine typische Genderentwicklung bei Adoptivkindern zu unterstützen, noch um sie von Gender-Nonkonformität abzuhalten", so das Fazit.

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(Bild: kmm)



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