Radunfall:

Spitals-Odyssee ohne Reue

Oberösterreich
14.08.2017 09:31

Mit einer schweren Rückenmarksverletzung wurde - wie berichtet - ein Mühlviertler nach einem Fahrrad-Sturz binnen 48 Stunden durch vier Linzer Spitäler geschleust. "Wir haben ein gutes Gewissen, auch wenn wir im Nachhinein anders entscheiden würden", sagt der medizinische Chef des Elisabethinen-Spitals.

Mit Verdacht auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung wurde Reinhold B. (58) am 28. Juli von den Barmherzigen Schwestern zu den Elisabethinen überstellt. Dort ist es Kardiologen rasch gelungen, ihn zu stabilisieren. Als sie aber am 30. Juli feststellten, dass er weder Hände noch Füße spürt, kontaktierten sie die Unfall-Chirurgen des UKH. Diese rieten, den Patienten in ihr Haus zu bringen. Seine Rückenmarksschwellung dürfte den UKH-Medizinern aber doch zu komplex gewesen sein.

B. wurde in den Neuromed-Campus überstellt, wo er erfolgreich operiert werden konnte. Elisabethinen-Geschäftsführer Stefan Meusburger betont, dass die Entscheidung nicht leichtfertig getroffen worden sei: "Sie ist zwischen den Ärzten gefallen, der Weg war schlüssig und ist für den Patienten in Summe dann gut gelaufen."

Üblicherweise werden Rückenmarksverletzungen im Neuromed-Campus behandelt. "Wir sind hochspezialisiert darauf, haben auch die einzige Neurochirurgie in OÖ", so Uniklinikums-Sprecher Clemens Kukacka. Der 58-Jährige sei auch sofort aufgenommen worden, als die UKH-Anfrage kam. "Die Elisabethinen haben uns aber nie kontaktiert."

Reinhold B. geht es nach der OP erstaunlich gut. Die Schwellung im Rückenmark hat sich zurückgebildet, er kann Arme und Beine wieder bewegen. Kukacka: "Er liegt bereits auf der Normalstation, die Prognosen stimmen optimistisch."

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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