WK-Boss Bodenseer:

“Ich bleibe bis zum Jahr 2019 im Amt”

Tirol
12.08.2017 10:47

WK-Präsident Jürgen Bodenseer, der bis 2020 gewählt ist, wird 2019 an seinen Nachfolger übergeben. Wer das ist, das entscheidet der Wirtschaftsbund. Mit Schwarz-Grün ist er im Großen und Ganzen zufrieden. Das und vieles mehr verrät er im Gespräch mit der "Krone".

Herr Präsident Bodenseer, in den vergangenen Wochen wurde immer wieder über ihre Zukunft als Präsident der Wirtschaftskammer Tirol spekuliert. Medienberichten zufolge soll schon ein Gerangel um Ihre Nachfolge ausgebrochen sein. Wie nehmen Sie denn das wahr?

Jürgen Bodenseer: Darüber habe ich auch nur gelesen. Tatsache ist - und das sage ich seit meiner letzten Wahl -, dass ich bis 2020 gewählter Präsident bin. Aber da mein Nachfolger oder meine Nachfolgerin Zeit zum Einarbeiten haben soll, werde ich mich 2019 zurückziehen. Hier ist mein Vorgänger Hansjörg Jäger Vorbild. Er hat auch mit einem gewissen Respektabstand an mich übergeben.

Und wer wird Ihr Nachfolger werden?

Das entscheide nicht ich, sondern der Wirtschaftsbund. Und ich werde sicher für keinen Kandidaten Stimmung machen. Zum einen ist es dafür noch viel zu früh, zum anderen steht mir das auch gar nicht zu.

Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Tiroler Landesregierung?

Die Zusammenarbeit zwischen Land und Kammer ist gut. Dazu tragen auch die Spartengespräche bei, übrigens eine Idee von mir. Unter dem Motto "Beim Reden kommen die Leut’ z’sammen" konnten gegenseitige Vorurteile abgebaut werden und Dinge zum Wohle der Tiroler Unternehmer verbessert werden.

Woran denken Sie?

Zum Beispiel an die Abschaffung der Vergnügungssteuer oder die Kriegsopferabgabe. Aber auch die Betriebsgenehmigungsverfahren konnten in den letzten Jahren deutlich verkürzt und reduziert werden.

Wie ist die Zusammenarbeit mit Landeshauptmann Günther Platter?

Wir treffen uns regelmäßig zu Vier-Augen-Gesprächen. Die Zusammenarbeit hat noch nie so gut funktioniert wie jetzt.

Wie sind Sie mit dem grünen Regierungspartner zufrieden oder haben Sie auch öfters Probleme mit der grünen Politik - wie Ihr Kollege, WB-Boss Franz Hörl?

Natürlich kann man sich als Unternehmer dann und wann mit der grünen Politik reiben, das ist ganz natürlich. Aber im Grunde genommen läuft es ganz gut - dank Günther Platter.

Woran reiben Sie sich?

Zum Beispiel bei der erneuerbaren Energie. Die Grünen sind zwar dafür, doch gleichzeitig springen sie beim Ausbau der Wasserkraft, unserem Gold, ständig auf die Verhindererschiene. Und ob man - überspitzt formuliert - drei Biber-Beauftragte im Land braucht, sei auch dahingestellt.

Was sagen Sie zum Kurz-Projekt auf Bundesebene?

Dazu hat es für die ÖVP gar keine Alternative gegeben. Mir gefällt Kurz. Ich selbst war auch immer ein Aufmüpfiger in der ÖVP und ein wenig anders als die anderen. Das ist gut so. Ich hoffe nur, dass er das alles bis zu den Wahlen am 15. Oktober durchhält.

Welche Frage würden Sie sich gerne selber stellen?

Was kann die Politik tun, um wieder die Anerkennung und das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen?

Und?

1. So gut es geht, Ballast in Form von unnötigen Gesetzen abwerfen. 2. Die goldene Balance zu mutigen Entscheidungen abseits von Experten und Beratern finden. 3. Die Bürger besser in Entscheidungen einbinden. 4. Den Klubzwang in den Landes- und Bundes-Parlamenten lockern und öfter das freie Spiel der Kräfte um die besten Ideen zulassen.

Welche Frage können Sie schon nicht mehr hören?

Wie lange bleiben Sie denn noch Wirtschaftskammerpräsident?

Markus Gassler, Kronen Zeitung

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