Kärntens "Stromer"

E-Autos holen langsam auf

Kärnten
09.08.2017 15:53

Mit 146 neuen Elektroautos liegt Kärnten im ersten Halbjahr unter den Spitzenreitern - sogar europaweit, wie eine VCÖ-Statistik zeigt. Bis Stromboliden die Spritfresser tatsächlich aus dem Verkehr drängen, wird es aber noch 20 Jahre dauern, schätzt Kärntens Fahrzeughandelsobmann Hubert Aichsleder.

"Die Nachfrage steigt. Leider bieten derzeit die wenigsten Hersteller leistbare Qualität", sagt Aichsleder. Deutsche Autobauer etwa hätten den E-Trend bis auf Startversuche mit dem E-Golf völlig verschlafen, wachen erst jetzt langsam auf. Renault bietet zwar den launigen Zoe, der aber aufgrund der geringen Reichweite noch eher zum Zweitauto taugt. Hubert Aichsleder: "Reden wir 2020 weiter. Alle großen Autobauer werden auf den Trend aufspringen und bis dahin taugliche Modelle präsentieren." Auch Tesla, prominentes Nischenmodell, will ja den Massenmarkt erobern.

Für den Fahrzeughandel wird diese E-Revolution eine Herausforderung: "E-Autos haben eine längere Lebensdauer und um geschätzte 50 Prozent niedrigere Werkstattkosten. Damit fällt viel Umsatz weg." Doch die Betriebe hätten Zeit, sich anzupassen, vielleicht neue Geschäftsmodelle zu entwickeln: "Ich gehe davon aus, dass es noch gute 20 Jahre dauern wird, bis die E-Mobilität wirklich erreicht ist."

Derzeit sind die Zulassungszahlen noch sehr überschaubar: Laut Verkehrsclub gab es in Kärnten im ersten Halbjahr 146 E-Autos, immerhin so viele wie noch nie. Grund für den bescheidenen Boom sind die Förderungen. Aichsleder wünscht sich diese aber nicht nur für E-Autos: "Es sollte eine Ökoprämie geben, um endlich die alten Dreckschleudern von der Straße zu bekommen. Nicht Dieselautos dürfen verteufelt werden, sondern Wagen mit schlechtesten Umweltwerten." Jeder dritte Pkw (!) fällt in die miesen Abgasklassen.

Kerstin Wassermann, Kärntner Krone

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