Bio-Professor warnt:

Viel zu viel Antibiotika-Einsatz!

Oberösterreich
04.08.2017 05:30

Mit einem internationalen Team will Biochemiker Walter Welz von der FH OÖ ein altes Antibiotikum gegen Tuberkulose wieder einsatzfähig machen. Er kritisiert die Bauern (siehe Interview unten), dass sie zuviel Antibiotika einsetzen.

"Krone": Weltweit gibt es neun Millionen Tuberkuloseerkrankungen pro Jahr.
Walzer Welz: Deshalb versuchen wir mit einer internationalen Arbeitsgruppe ein 30 Jahre altes Antibiotikum, das in den vergangen zehn Jahren kaum mehr eingesetzt wurde, wieder fit zu machen. Denn viele Keime waren dagegen schon resistent, haben ihre Resistenz aber mittlerweile wieder abgelegt.

"Krone": Sie kritisieren, dass von der Medizin und in der Landwirtschaft viel zu viele Antibiotika eingesetzt werden.
Walzer Welz: Die Ärzte verschreiben oftmals schon bei leichten Beschwerden starke Mittel. Und in der Landwirtschaft werden tonnenweise Antibiotika eingesetzt. Nicht weil das Vieh krank ist, sondern damit es trotz Massentierhaltung gesund bleibt.

"Krone": Aber könnte man nicht mit den Achseln zucken und sagen, ist ja egal?
Walzer Welz: Ist es eben nicht. Gefährliche Keime werden multiresistent, dass heißt, es gibt kein wirksames Gegenmittel mehr. Ein deutscher Professor hat bereits prophezeit, das 2050 weltweit mehr Menschen an multiresistenten Keimen sterben werden, als an allen anderen Krankheiten zusammen.

Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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