Thema Erziehung

Über die kurze Haltbarkeit von Teenie-Beziehungen

Leben
02.08.2017 14:36

Teenie-Liebeleien haben oft eine kurze Haltbarkeit. Experten orten ein Ausloten, was sie in einer Beziehung wollen.

Teenager-Liebe erscheint manchen Eltern gar nicht sehr romantisch, sondern eher kurzlebig und oberflächlich. Kaum haben sie sich an den Familienzuwachs gewöhnt, erscheint schon eine neue Liebe auf der Bildfläche. Ein relativ normales Verhalten, beruhigt die Diplom-Psychologin Eva-Verena Wendt vom Deutschen Jugendinstitut (DJI).

"Die ersten Partnerschaften sind nämlich für Jugendliche ein wichtiges Übungsfeld für spätere Beziehungen im Erwachsenenalter. Sie wissen meist noch gar nicht genau, was sie von einem Partner erwarten, welche Eigenschaften sie an einem Partner mögen oder wie eine Beziehung überhaupt ablaufen soll. Deshalb testen sie", erklärt sie gegenüber "T-Online". Das sei zunächst kein schlechtes Verhalten, denn im Optimalfall lernen sie so etwas über sich und ihre Wünsche.

Jugendliche "erwischt" es immer früher
Die Teenager sind immer früher verliebt, so Wendt. Wenn man sich dagegen den Trend im Sexualverhalten ansieht, kann man aber momentan Entwarnung geben: Das Alter beim ersten Geschlechtsverkehr verlagert sich nämlich nicht weiter nach vorne, wie viele glauben. Mädchen und Burschen haben hierzulande im Durchschnittsalter von 16,3 Jahren ihren ersten Sex.

Kommentar von Eltern-Kids-Coach Nina Petz
Meine Stieftochter (9) vergöttert die Nachbartochter (15). Diese hat sich über Jahre immer lieb mit ihr beschäftigt. Jetzt lässt sie sie links liegen, was meine Stieftochter sehr trifft.

Es ist nachvollziehbar, dass Ihre Stieftochter traurig über das Verhalten der Nachbartochter ist. Und ich kann verstehen, dass Sie mir ihr mitleiden und ihr gerne helfen möchten. Fakt ist allerdings, dass Ihr Nachwuchs früher oder später wird lernen müssen, dass sich Freundschaften und Beziehungen verändern - auch wenn wir das gar nicht wollen oder oft ohne unser Zutun.

Natürlich könnten Sie die Nachbartochter zu sich einladen und ein wenig "nachhelfen", dass die Beziehung noch ein bisschen weiter aufrechterhalten wird. Ich bezweifle jedoch, dass sich die Pubertierende hierbei "reinreden" lässt. Unterschiedliche Entwicklungsphasen sind hier am Werk, zu groß ist der Interessenskonflikt. Daher zeigen Sie Verständnis für den Kummer Ihrer Stieftochter, und versuchen Sie, Ihren Schmerz nicht kleinzureden oder sie davon abzulenken. Mit Ihrer Hilfe und Empathie wird Sie es schaffen, diesen Verlust zu verkraften, und hoffentlich bald wieder selbstbewusst neuen Freundschaften entgegenblicken.

Susanne Zita, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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