Pille danach

Verhütungspanne: Kondom geplatzt!

Gesund
28.07.2017 06:00

Nicht nur jungen Menschen können Pannen im Bett passieren, sondern auch Paaren, die bereits seit Jahren geschützten Geschlechtsverkehr haben. Beginnt der Wechsel, werden noch dazu einige nachlässig, nach dem Motto: "Jetzt kann eh nichts mehr passieren!" Ein Trugschluss!

Denn auch in den Wechseljahren muss man weiterhin an Verhütung denken. Solange die Menstruation - wenn auch nur mehr sporadisch - einsetzt, geht damit auch der Einsprung einher. Erschwerend kommt hinzu, dass der unregelmäßige Zyklus eine Berechnung der fruchtbaren Tage so gut wie unmöglich macht. Schwanger werden ist also auch dann möglich! Passiert ein UPSI (unprotected sexual intercourse, ungeschützter Geschlechtsverkehr), kann die Einnahme der "Pille danach" angezeigt sein. Lassen Sie sich dazu in der Apotheke beraten.

Fallbeispiel: Eine Dame Ende 40 betritt die Apotheke.

Kundin: Ähm, das ist mir jetzt ein bisschen peinlich, aber uns ist gestern das Kondom geplatzt …

Apothekerin: Das muss Ihnen nicht unangenehm sein. So etwas kann jedem einmal passieren.

Kundin: Ich weiß ja gar nicht, ob das überhaupt noch ein Problem ist …

Apothekerin: Wieso denken Sie das?

Kundin: Eigentlich bin ich ja schon in den Wechseljahren, aber mein Gynäkologe hat gemeint, dass wir trotzdem noch verhüten sollten.

Apothekerin: Wann war denn Ihre letzte Blutung?

Kundin: Vor etwa zwei Monaten - aber nur sehr schwach. Und davor mit etwa demselben Abstand.

Apothekerin: Erst wenn 12 Monate nach der letzten Blutung vergangen sind, kann man davon ausgehen, dass kein Eisprung mehr stattfindet.

Kundin: Also das heißt, da könnte gestern schon noch etwas passiert sein?

Apothekerin: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering - aber die Möglichkeit besteht.

Kundin: Oje, wenn ich jetzt noch einmal schwanger werden würde! Meine Kinder sind doch mittlerweile erwachsen.

Apothekerin: Keine Angst, in diesem Fall nehmen Sie die "Pille danach". Nachdem wir den Eisprung gar nicht einschätzen können, empfehle ich Ihnen den Wirkstoff Ulipristalacetat. Dieser wirkt wirklich bis zum allerletzten möglichen Moment vor dem Eisprung. Das ist deswegen so wichtig, weil gerade an den beiden Tagen davor die höchste Empfängniswahrscheinlichkeit besteht.

Kundin: Ist das irgendwie gefährlich, wenn ich jetzt so hochdosierte Hormone zu mir nehme?

Apothekerin: Nein, die "Pille danach" enthält kein Östrogen und ist deshalb sehr gut verträglich. Nehmen Sie diese möglichst bald und mit viel Wasser ein. Eventuell treten leichte Kopfschmerzen oder Übelkeit auf, aber meistens wird das Präparat gut vertragen.

Kundin: Vielen Dank.

Monika Kotasek-Rissel, Kronen Zeitung

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