Herz-Monitor:

“Mini-EKG” schlägt bei Anfall Alarm

Oberösterreich
23.07.2017 17:20

In Oberösterreich bisher einzigartig: Neurologen des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Linz implantieren nun Herzmonitore bei Patienten, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben. Auf die Weise soll Vorhofflimmern rechtzeitig erkannt, dann mit gezielten Therapien das Rückfallrisiko massiv reduziert werden.

Bei etwa 30 Prozent aller Schlaganfälle bleibt die Ursache ungeklärt. In vielen Fällen löst jedoch ein verstecktes Vorhofflimmern den Hirnschlag aus. Ursache ist ein Blutgerinnsel im Herzen: Wird es ins Gehirn ausgeschwemmt, verstopft es die Gefäße und führt dazu, dass Hirngewebe abstirbt. Mit herkömmlichen Mitteln wie einem Langzeit-EKG kann Vorhofflimmern nicht ausgeschlossen werden. Für Betroffene bleibt das Risiko für weitere Gehirnschläge.

Kleinste EKG der Welt
An der neurologischen Abteilung im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder ist für diese Patienten  nun eine Langzeitbeobachtung über einen implantierbaren Herzmonitor vorgesehen. Dieses "kleinste EKG der Welt" beweist sich in der Kardiologie bei Vorhofflimmern oder anderen Herzrhythmusstörungen schon seit Jahren.
Die Überwachungsgeräte sind kleiner als ein USB-Stick und für den Patienten nicht spürbar. Während eines tagesklinischen Aufenthalts wird der Herzmonitor unter lokaler Betäubung eingesetzt und kann  drei Jahre lang im Körper bleiben. In dieser Zeit wird der Herzschlag rund um die Uhr überwacht, die Daten aufgezeichnet.

Arzt wird alarmiert

Tritt ein Vorhofflimmern auf, wird der Arzt via E-Mail oder Handy verständigt. Neurologe Christof Bocksrucker: "Auf die Weise kann das Rückfallrisiko für Schlaganfälle deutlich gesenkt werden."

Jürgen Pachner, Kronen-Zeitung

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