Giftmittel-Einsatz

Auch Bienen können an Alzheimer erkranken

Oberösterreich
24.07.2017 05:46

Erinnerungslücken, keine Teilhabe am sozialen Leben und eine schlechte Orientierung! Bei Experimenten deutscher Forscher haben geringe Mengen von Neonicotinoids schlimme Schäden im Hirn von Bienen verursacht. Deshalb fordert Grünen-Landesrat Anschober eine Verbot des in der Landwirtschaft gängigen Spritzmittels.

"Beim Einsatz von sogenannten Neonics braucht es eine klare Initiative der österreichischen Bundesregierung", ist Umweltlandesrat Rudi Anschober ungeduldig. Bei der Umweltreferent-Konferenz der Bundesländer wurde im Juni einstimmig beschlossen, dass sich Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) sowohl in Österreich als auch in der EU für ein Verbot von bienengefährdenden Pestiziden einsetzen muss. Bis dato sei das aber nicht passiert.
"Bienen leisten unermesslich viel für die Menschen. So gilt die Biene als drittwichtigstes Nutztier. 35 Prozent der weltweiten Nahrungsproduktion hängt von Bienen ab", betont Anschober die Bedeutung der gefährdeten Insekten.

EU führte 2013 Beschränkungen ein
Den Einsatz von drei Neonicotinoiden hat die EU bereits 2013 stark eingeschränkt. Ein generelles Verbot gibt es trotz vieler Bedenken aber nicht. Eine Untersuchung des deutschen Forschers Randolf Menzel ergab, dass die Gifte sogar Alzheimer bei Bienen hervorrufen können. Die Insekten können sich an Düfte nicht mehr so gut erinnern und sind in all ihren geistigen Fähigkeiten eingeschränkt. Ähnliche Symptome haben auch Menschen, die an Alzheimer erkranken. Das Giftmittel ist sehr gut wasserlöslich und verteilt sich beim Wachstum in der ganzen Pflanze. Es ist aber auch in den Pollen zu finden und kommt so in den Kontakt mit Bienen.

Mario Zeko, Kronen Zeitung

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