Sensibles Projekt

Schießplatz mit Öko-Siegel

Salzburg
19.07.2017 15:55

Es war ein sensibles Projekt in einer sensiblen Umgebung: Nicht umsonst hat die Sanierung des Schießplatzes in Grödig-Glanegg einige Jahre gedauert und in Summe zwölf Millionen Euro gekostet. Jetzt ist das Projekt zur Freude aller fertig. 85.000 Tonnen Erdreich mussten dafür im Wasserschutzgebiet bewegt werden.

Seit mehr als 100 Jahren gibt es die Schießanlage in Glanegg am Fuße des Untersbergs. Dort, wo in den 1950er-Jahren wegen der ergiebigen Wasservorkommen die Trinkwasserversorgung für die Stadt aufgebaut wurde. Sechs Pumpwerke fördern heute knapp 1000 Liter Wasser pro Sekunde!

Seit den 1970er-Jahren wird der Schießstand militärisch genutzt. Eine Sanierung stand daher schon länger an. Vor allem, weil der Betrieb durchaus dem Boden zugesetzt hat: Bei Untersuchungen wurden auf 27.000 m² teils erhebliche Kontaminationen durch Blei und Antimon fest gestellt. 4000 solcher Störpunkte wurden untersucht. "Viele entpuppten sich als Stahlhelme, Reifen oder auch Küchengeschirr", schildert Rupert Brandner vom Militärservicezentrum.

Glanegg: Bundesheer investierte 12 Millionen Euro

Also wurde reagiert: "Wir mussten bis zu fünf Meter das Erdreich abtragen und mit Material aus der Schwarzenbergkaserne auffüllen", so Johannes Sailer, Leiter der Herres-Immobilien. 2016 begann der Aushub, teils bis zu vier Meter tief in den Untergrund.

Sensibles Projekt im Schutzgebiet

20 Monate wurde letztlich gebaut, unter streng ökologischer Aufsicht, immerhin passierte alles im Wasserschutzgebiet. "Alles lief hoch professionell ab", lobten die Bio-Ingenieure Thomas Eberl und Roland Kaiser.

Ein Aufwand, der sich am Ende lohnen sollte: "Wir sind stolz, die modernste Anlage in Österreich zu haben", freuten sich Bürgermeister Richard Hemetsberger (Grödig), Jock Maislinger (Wals) und Militärkommandant Brigadier Heinz Hufler.

DATEN & FAKTEN

Die Geschichte vom Schießplatz in Glanegg geht bis ins Jahr 1907 zurück. In die Zeit der k.u.k Monarchie, wo das Militär den Platz eingerichtet hat.Während der Zeit des Nationalsozialismus fanden dort Hinrichtungen statt. Im September 2011 wurde den Opfern ein Mahnmal in Glanegg enthüllt.

Die Sanierung des Schießplatzes wurde bereits vor 15 Jahren angedacht. Hintergrund waren auch die vim Umweltbundesamt erhobene Kontamination des Erdreichs durch Blei und Antimon. Immerhin liegt das Gelände im Schutzgebiet und im Grundwasseranstrom des Brunnfeldes "Glanegg".

Seit 2013 wurde das Projekt voran getrieben. Endgütlige Kosten: 12 Mill. Euro. 90.000 Tonnen Material wurden dafür abtransportiert.

Heute nutzen Bundesheer und Polizei (Cobra) die Schießstände - für Kurz- und Langdistanz (200 Meter). Die dortige Kugelfangeinrichtung ist allein 50 Meter breit.

Max Grill, Kronen Zeitung

ZITAT - Balthasar Bernegger, seit 2002 Schießplatz-Kommandant
"Es waren wirklich lange Jahre wo man oft nicht gewusst hat, ob es weiter geht. Aber es hat sich ausgezahlt, jetzt ist die Anlage top."

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