US-Demokraten empört

Putin-Trump-Geheimtreffen während G20-Abendessen

Ausland
19.07.2017 07:16

Medien weltweit haben lang und breit über das erste Aufeinandertreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin beim G20-Gipfel in Hamburg berichtet. Jedes Wort, jeder Blick und der Handschlag wurden analysiert. Dass es ein zweites, "geheimes" Treffen der mächtigsten Männer der Welt während eines Abendessens in der Elbphilharmonie gegeben hat, sorgt nun für Aufregung. Anwesend waren nämlich nur Putin, Trump und ein russischer Dolmetscher. Welche geheimen Absprachen wurden getroffen? Das fragen sich die US-Demokraten nun.

Der Republikaner Trump soll sich während des Abendessens der Staats- und Regierungschefs in der Hamburger Elbphilharmonie von seinem Platz neben Japans Ministerpräsidenten Shinzo Abe entfernt und neben Putin gesetzt haben. Das Gespräch der beiden, begleitet nur von einem russischen Dolmetscher, habe rund eine Stunde gedauert, heißt es in US-Medien. Über Inhalte wurde nichts bekannt.

Über das Treffen hatte zunächst der Präsident des Beratungsunternehmens Eurasia Group, Ian Bremmer, in einem Schreiben an Kunden berichtet. Demnach stand Trump nach der Hälfte des Dinners vom Tisch auf und sprach fast etwa Stunde lang "privat und lebhaft" mit Putin, "nur in Anwesenheit von Putins eigenem Übersetzer". Die anderen Staats- und Regierungschefs seien über die Abwesenheit eines amerikanischen Übersetzers verwundert gewesen, weil das einen "Bruch des Protokolls für nationale Sicherheit" darstelle. In einem Bericht der "New York Times" hieß es, diese Begegnung der beiden Männer sei von der US-Regierung nicht offiziell vermerkt worden.

Demokraten fordern Erklärung von Trump
Die Berichte über das zweite, bisher unbekannte Gespräch der beiden Präsidenten in Hamburg lasse "gleich mehrere Alarmglocken schrillen", erklärte der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses im US-Repräsentatenhaus. "Was wurde dort besprochen, das nicht während des ersten zweistündigen Treffens besprochen werden konnte? Warum waren keine anderen Regierungsvertreter - und nicht einmal ein (US-)Dolmetscher - zugegen? Und warum hat das Weiße Haus aus diesem Treffen ein Geheimnis gemacht?", fragte der Demokrat Eliot Engel und forderte, Trump sei den Amerikanern eine Erklärung schuldig.

Trump schimpft über "kranke Falschnachricht"
Trump selbst reagierte auf Twitter: "Die Falschnachricht zu einem geheimen Dinner mit Putin ist krank." Schließlich seien alle G20-Spitzen und deren Partner von Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeladen worden. "Selbst einem für 20 Spitzenpolitiker organisierten Abendessen in Deutschland wird ein finsterer Anstrich verpasst", schimpfte Trump. Laut dem Weißen Haus griff Trump auf den Dolmetscher Putins zurück, weil der zu diesem Zeitpunkt anwesende US-Dolmetscher kein Russisch spricht.

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