"Kaum bemerkt"

Im Mittelmeer leben Hunderte Weiße Haie

Wissenschaft
15.07.2017 08:32

Immer wieder wurde in den letzten Jahren von vereinzelten Sichtungen von Großhaien in der Adria berichtet - auch vom Weißen Hai war einige Male die Rede. Der niederländische Meeresbiologe Kurt de Swaaf berichtet aktuell von einer "isolierten Population" der berühmt-berüchtigten Meeresräuber im Mittelmeer - es dürfte sich demnach um einige Hundert geschlechtsreife Exemplare handeln.

De Swaaf zitiert auf derStandard.at mehrere Wissenschaftler, die sich mit dem Thema beschäftigt haben. So wurden von der Universita degli Studi dell'Insubria in Como (Italien) sämtliche Aufzeichnungen von Sichtungen bzw. Begegnungen mit Weißen Haien in der Adria seit dem Mittelalter gesammelt - insgesamt wurden 628 Fälle zwischen dem Jahr 467 und 2015 dokumentiert.

"Seit Menschengedenken", schreibt de Swaaf, habe "Carcharodon carcharias" fast überall im Mittelmeer Präsenz gezeigt, "aber kaum jemand bemerkt sie". Laut der italienischen Abhandlung würden vor allem eher westliche und adriatische Gewässer von den geschützten Tieren bevorzugt - auch vor der ägyptischen Küste dürften sie zu finden sein, die Gewässer dort sind im Gegensatz zur restlichen Adria noch relativ fischreich. Die neuesten Meldungen kämen allerdings fast alle aus Sizilien und der nordafrikanischen Küste, heißt es im Bericht.

"Viele Ertrunkene werden nie gefunden"
Ginevra Boldrocchi von der Universität in Como befürchtet in diesem Zusammenhang, dass sich die dortigen Weißen Haie unter anderem durch Überfischung zuletzt vermehrt auch von menschlichen Leichen ernähren könnten. "Jedes Jahr ertrinken Menschen auf der Flucht nach Europa. Viele werden nie gefunden", ergänzt de Swaaf.

Video: Weißer Hai rast auf Taucher in Käfig zu

Von Großhaien selbst geht für den Menschen allerdings kaum eine Bedrohung aus, hier sind sich Wissenschaftler nach wie vor einig. Zwar gab es auch an europäischen Küsten vereinzelt Angriffe auf Menschen, das Risiko Opfer eines Haiangriffes zu werden ist - gerade in der Adria - aber weiterhin extrem gering.

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