Schwarz wird bunt

Hier legen G20-Chaoten ihre “Arbeitskleidung” ab

Ausland
11.07.2017 10:53

Nach den schweren Ausschreitungen beim G20-Gipfel hat die deutsche Regierung ihre EU-Partner um Unterstützung bei der Fahndung nach den Krawallmachern gebeten. "Viele Fotos und Videoaufnahmen werden jetzt ausgewertet, um die Täter namhaft zu machen", schrieb der deutsche Justizminister Heiko Maas an seine europäischen Kollegen. Unter dem Videomaterial finden sich auch Aufnahmen, die Mitglieder des "Schwarzen Blocks" beim Umziehen in Hamburger Hinterhöfen zeigen. So konnten die gewaltbereiten Aktivisten in bunter Kleidung später unerkannt entkommen.

Die Polizei bezeichnet dieses Vorgehen, das man bei ähnlichen Protesten immer wieder beobachten kann, als "aus Schwarz mach bunt". Die Aufnahmen unten zeigen einige Mitglieder des "Schwarzen Blocks", die nach getaner Arbeit im Gebüsch verschwinden und rasch bunte Kleidung überziehen und ihre Masken abnehmen. Wenig später gehen sie wieder und mischen sich unter das "normale" Protestvolk.

Diese Aufnahmen sind für die Behörden von besonderer Bedeutung, blitzen doch bei solchen Videos immer wieder die Gesichter hervor. Beim Vergleichen mehrerer Aufnahmen können dann Ähnlichkeiten ausgearbeitet und so langsam einzelne Aktivisten, die Straftaten begangen haben, herausgefiltert werden.

Das Video unten zeigt den "Schwarzen Block" bei der "Arbeit":

Österreicher (23) nach Protesten in Haft
In Hamburg sitzen zurzeit 51 Verdächtige in Untersuchungshaft. Unter ihnen sind neben zahlreichen Deutschen auch Bürger aus anderen Staaten wie Frankreich, Italien, Spanien, Russland, den Niederlanden und der Schweiz. Im Zusammenhang mit den Ausschreitungen am Rande des G20-Gipfels wurde auch ein Österreicher in Untersuchungshaft genommen. Dies teilte die Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwältin Nana Frombach, am Dienstag auf APA-Anfrage mit. Dem 23-jährigen Mann werde vorgeworfen, im Vorfeld des Gipfels am 4. Juli mehrere Glasflaschen auf Polizeifahrzeuge geworfen und mit einem Flaschenwurf eine Passantin am Kopf getroffen zu haben. Sie erlitt eine Platzwunde. 

Justizminister für grenzüberschreitende Kooperation
Justizminister Maas forderte in seinem Brief an die europäischen Partner eine Intensivierung der grenzüberschreitenden Kooperation. Die Zusammenarbeit solle so verbessert werden, "dass nicht beim nächsten Gipfeltreffen ein anderer Staat und eine andere Stadt von europäischen Krawalltouristen heimgesucht werden". Maas forderte auch eine europaweite Linksextremisten-Datei: "Wir haben im Extremistenbereich keine ausreichende Datengrundlage in Europa."

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