Betrug beim Diesel?

Ermittler nehmen nun auch Porsche ins Visier

Motor
10.07.2017 15:36

Im Zuge der Abgasaffäre rückt nun auch die Volkswagen-Tochter Porsche stärker ins Visier der Stuttgarter Staatsanwaltschaft. Wie ein Sprecher am Montag mitteilte, nahm die Behörde Ermittlungen wegen einer möglichen Manipulation der Abgasnachbehandlung an Dieselfahrzeugen von Porsche auf. Sie richteten sich gegen unbekannte Mitarbeiter des Autobauers und eines US-Tochterunternehmens.

(Bild: kmm)

Es werde der Vorwurf des Betrugs und der strafbaren Werbung geprüft, hieß es. Nähere Angaben machte die Staatsanwaltschaft, die bereits im April vergangenen Jahres Vorermittlungen aufgenommen hat, zunächst nicht. 

Im VW-Abgasskandal spielte Porsche bisher eine Nebenrolle. Der Autobauer bezieht seine Dieselantriebe von der VW-Tochter Audi. Der Audi-Motor ist im Modell Cayenne verbaut. Nach der Entdeckung neuer auffälliger Diesel-Abgaswerte bei Audi war daher im Juni das Kraftfahrt-Bundesamt angewiesen worden, Untersuchungen am Porsche-Modell Cayenne durchzuführen. In Deutschland ist außerdem der kleinere Porsche-Geländewagen Macan Teil eines "freiwilligen" Rückrufs von 630.000 Fahrzeugen verschiedener Marken, bei denen amtliche Zweifel an der Abgastechnik bestehen - aber nicht der Vorwurf einer illegalen Einrichtung erhoben wird.

Führender Audi-Manager festgenommen
Vergangene Woche war ein Audi-Manager auf Antrag der Staatsanwaltschaft München II festgenommen worden. Bis zu seiner Beurlaubung 2015 war er einer der führenden Audi-Motorenentwickler gewesen, nun ist er offenbar stark in die Abgasaffäre verwickelt. Ihm werden Betrug und unlautere Werbung vorgeworfen. Außerdem ist er einer von acht Mitarbeitern des VW-Konzerns, gegen den die US-Justiz Strafanzeige gestellt hat. Er sitzt in Untersuchungshaft und will mit den Behörden kooperieren.

Elf Millionen Fahrzeuge der VW-Gruppe betroffen
Im Abgasskandal geht es um weltweit rund elf Millionen betroffene Fahrzeuge der VW-Gruppe. Darunter sind Wagen etwa von Audi, Skoda und Seat. In Deutschland gibt es rund 2,6 Millionen Autofahrer mit einem manipulierten Diesel des Konzerns, davon sind inzwischen knapp 1,75 Millionen Fahrzeuge umgerüstet.

Ermittlungen gegen Dutzende Beschuldigte
In Deutschland ermittelt auch die Staatsanwaltschaft Braunschweig deshalb wegen Betrugsverdachts gegen fast 40 Beschuldigte. Daneben gibt es in Europa unzählige Klagen von Aktionären und Autobesitzern gegen Volkswagen.

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(Bild: kmm)



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