Facebook-Aktion

Nach G20-Chaos: Tausende Hamburger räumen auf

Ausland
10.07.2017 18:49

Der G20-Gipfel und die damit verbundenen Krawalle (siehe auch Video oben) sind vorbei. Was bleibt sind ausgebrannte Autos, eingeschlagene Schaufenster und verwüstete Straßenzüge. Tausende Hamburger haben sich deshalb am Sonntag im Zuge einer Facebook-Aktion getroffen, um im Schanzenviertel aufzuräumen. Nach den Krawallen sitzen noch 51 Verdächtige in Untersuchungshaft, zwei festgenommene Österreicher wurden unterdessen wieder freigelassen, berichtete das Außenministerium in Wien am Montagabend.

Deutschlands Präsident Frank-Walter Steinmeier war ebenfalls in Hamburg und versprach den Betroffenen Hilfe. Wichtiger war für diese aber zuerst, die Verwüstungen zu beheben.

Nicht nur Bewohner des Schanzenviertels beteiligten sich an der Aktion, aus der ganzen Hansestadt strömten Menschen zusammen, um zu helfen.

Auch ein paar Touristen halfen spontan mit. Zur Aufmunterung wurde mit mitgebrachten Boxen Musik gespielt, Gastronomen stellten kostenlos Getränke zur Stärkung zur Verfügung.

Organisiert wurde das alles über Facebook. Gleich auf mehreren Seiten wurde unter dem Motto "Hamburg räumt auf" zu dieser Aktion aufgerufen.

Anrainer gerührt von Zusammenhalt
Viele Anrainer nutzten diese Seiten danach, um sich bei den zahlreichen Helfern zu bedanken. Die Einwohner waren sehr gerührt von dem Zusammenhalt und berichteten von der Angst, die sie während den Ausschreitungen hatten.

Zwei festgenommene Österreicher wieder freigelassen
Im Zusammenhang mit den Ausschreitungen am Rande des G20-Gipfels waren auch zwei Österreicher festgenommen worden. "Der derzeitige Wissenstand ist, dass es zwei Festnahmen österreichischer Staatsbürger gegeben hat", sagte Außenministeriumssprecher Thomas Schnöll am Montagabend. Die beiden Personen wurden aber unmittelbar danach wieder frei gelassen wurden.

Die deutsche Polizei nahm am Rande des Gipfels am Wochenende laut einer dpa-Meldung 186 Verdächtige fest und nahm 228 in Gewahrsam, wie ein Pressesprecher mitteilte. Alle fest- und in Gewahrsam genommenen Personen, gegen die kein Haftbefehl erlassen wurde, seien inzwischen wieder freigelassen worden, so ein Polizeisprecher.

51 Verdächtige in Untersuchungshaft
Derzeit sitzen nach Angaben der Hamburger Staatsanwaltschaft 51 Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Die Vorwürfe gegen die Verhafteten lauteten unter anderem auf schweren Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung. Einem 27-jährigen Deutschen werde versuchter Mord vorgeworfen. Er soll mit einem Lasergerät den Piloten eines Polizeihubschraubers gezielt geblendet haben. Dabei soll er sogar den möglichen Absturz des Helikopters in Kauf genommen haben.

Bei den Beschuldigten handle es sich überwiegend um junge Männer unter 30 Jahren. Neben zahlreichen Deutschen säßen auch Staatsbürger aus Frankreich, Italien, Spanien, Russland, den Niederlanden und der Schweiz in Haft. Die Staatsanwaltschaft habe insgesamt 85 Haftbefehle beantragt. In den Fällen, in denen keine Haft angeordnet worden sei, prüfe die Behörde die Einlegung von Rechtsmitteln, hieß es.

Thomas Zeitelberger
Thomas Zeitelberger
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