Was für ein "Krimi", was für eine Enttäuschung für Dominic Thiem! Der Österreicher spielte im Achtelfinale von Wimbledon großartiges Tennis, war aber den Kanonen-Aufschlägen des Tschechen Tomas Berdych am Ende nicht ganz gewachsen. Der Österreicher verlor nach einem großen Kampf in fünf Sätzen mit 3:6, 7:6 (7:1), 3:6, 6:3 und 3:6. Dennoch war es Thiems bislang erfolgreichstes Wimbledon-Turnier.
Berdych ist wohl einer der besten Rasen-Spieler der Welt - und Thiem zwang ihn im Achtelfinale von Wimbledon immerhin in einen Fünfsatz-"Krimi". Hätte das jemand nach den missglückten Rasen-Partien in den vergangenen Wochen prophezeit, hätte man das wohl nicht für möglich gehalten. Aber dennoch tut diese Niederlage ganz besonders weh, weil Thiem auf dem Rasen-Belag mittlerweile großartiges Tennis gespielt hat. Doch Berdych servierte am Montagnachmittag knapp drei Stunden lang wie eine Maschine. Dominic kämpfte zwar verbissen gegen den Tschechen an, doch jeder Aufschlagverlust des Österreichers war an diesem Tag gleichbedeutend mit einem Satzverlust.
Thiem enttäuscht: "Es tut doppelt weh!"
"Ich wollte die Partie unbedingt gewinnen und die Niederlage schmerzt richtig. Also viel mehr als die ganzen anderen in letzter Zeit, weil ich echt gute Chancen gehabt habe - im fünften Satz dann auch", sagte der enttäuschte Weltranglisten-Achte. Einerseits habe Berdych auch bei seinen Break-Chancen sehr gut serviert, zudem sei nicht immer alles für ihn gelaufen. "Aber es war ein gutes Match. Ich war mir sehr sicher, dass ich die Partie gewinne, vor allem als ich den vierten Satz gewonnen habe", erklärte Thiem. "Deshalb tut es doppelt weh, dass es dann nichts geworden ist."
Bresnik: "Auf Rasen reicht ein schlechtes Game"
Thiem-Coach Günter Bresnik war unmittelbar nach dem Aus seines Schützlings wenig erfreut. "Auf Rasen reicht ein schlechtes Game gegen einen so guten Aufschläger, damit dann der Satz weg ist", meinte der Niederösterreicher. "Und das ist ihm dreimal passiert: dreimal ein Break eingefangen, alle drei Sätze 3:6 verloren", lautete die nüchterne Analyse Bresniks. Natürlich sei es aber ein gutes Spiel gewesen. "Für mich war dieses Match gegen Berdych der Gradmesser schlechthin, weil er auf Rasen mit Abstand seine größten Erfolge gehabt hat", erklärte Bresnik.
Alles in allem habe der als Nummer 11 gesetzte Tscheche besser serviert und returniert. "Dominic hat für mich zu wenig erste Aufschläge von Berdych ins Spiel gebracht." Gegen einen Berdych könne man auf Rasen aber ohne weiteres verlieren. "Es ist sicherlich von Dominic wieder eine starke Verbesserung seines Rasen-Tennis", resümierte Bresnik, der Thiem nun auf Urlaub schicken wird. Beim Turnier in Washington (ab 31.7.) geht es für Thiem wieder zurück auf die Tour.
Hier können Sie den kompletten Liveticker zum Spiel nachlesen:
Endstand bei Thiem gegen Berdych - 3:6, 7:6 (7:1), 3:6, 6:3, 3:6
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.