Womit nach dem spektakulären Tiertransporter-Unfall am Dienstag auf der Westautobahn in St. Florian bei Linz niemand mehr gerechnet hatte, ist eingetreten: Nach Huhn "Lisl" sind noch vier weitere Hennen aufgetaucht, die anders als ihre Artgenossinnen nicht in den Geflügel-Schlachthof nach Weistrach (NÖ) transportiert wurden - und so überlebten.
Den Anfang hatte am Dienstag das Huhn "Lisl" gemacht, das sich im Unterbau eines Einsatzfahrzeuges der Feuerwehr Sankt Florian versteckt hielt und nach der Rückkehr der Kameraden ins Zeughaus in einen Garten geflüchtet war, wo es eingefangen werden konnte.
Der 74-jährige Mesner Georg Windtner gewährte dem klugen Tier daraufhin Asyl in seinem Hühnerstall, wo es bis zum Lebensende sein Gnadenbrot genießen kann. "Die Lisl frisst und trinkt schon brav, sie fühlt sich offenbar wohl bei mir", freut sich der Mesner. Dass dieses Huhn aber nicht der einzige Findling bleiben sollte, war nicht absehbar.
Weiter Hennen irrten neben Autobahn umher
Doch schon am darauffolgenden Tag fand eine Frau neben der A 1 ebenfalls eine herrenlose Henne. Die Tierfreundin rettete das Huhn und nahm es bei sich auf. Damit schien die Zahl der übersehenen Geflügel endgültig erschöpft.
Doch weit gefehlt: Am Freitag gab es neuerlich Hühneralarm! Asfinag-Mitarbeitern und Beamten der Autobahnpolizei Haid gelang es, im Bereich der Ausfahrt Asten/Sankt Florian drei weitere Ausreißer einzufangen. Polizist Ernst Heinzl und die beiden Asfinag-Mitarbeiter Peter Dechow und Alfred Engel brachten das gefiederte Trio zu einem Florianer Landwirt, wo es sich in einem Pferdestall vorübergehend von der Aufregung erholen konnte. Inzwischen wurde für sie ein Platz gesucht und bei einem alten Bekannten auch gefunden: Am Wochenende sind auch diese Hennen in den Hühnerstall von Mesner Georg Windtner übersiedelt, wo sie ab sofort mit Schicksalsgenossin "Lisl" ein glückliches Dasein genießen können.
Jürgen Pachner, Kronen-Zeitung
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