Zu wenig Kinder

Aus für elf kleine Landschulen

Tirol
04.07.2017 16:30

Am Freitag ist Schulschluss. In einigen Tiroler Gemeinden bedeutet dies, dass auch mit einer oder zwei ihrer Schulen Schluss ist. Im Herbst werden elf kleine Volksschulen nicht mehr ihre Pforten öffnen, weil zu wenig Kinder da sind. In den betroffenen Dörfern ist das Bedauern groß. Und nicht überall läuft es ohne Widerstand ab.

Wenn eine kleine Volksschule zusperrt, ist das für eine Dorfgemeinschaft ein hoch emotionaler und trauriger Moment. Ist es doch das untrügliche Zeichen dafür, dass die Zukunft des Ortes in Gefahr ist. Für elf Dörfer heißt es heuer Abschied nehmen. Aufgelassen werden laut Landesschulrat die Volksschulen Feld (St. Veit i. D.), Glanz (Oberlienz), Perpat (Kappl), Spiss, Plangeroß und Zaunhof (St. Leonhard i. P.), Lähn (Bichlbach), Hägerau und Lechleiten (Steeg). Stillgelegt (Reaktivierung möglich) werden Gries (Längenfeld) und Ochsengarten (Haiming).

In Steeg will Bürgermeister Günther Walch das Aus für Lechleiten noch verhindern. Er hat Angst, dass sich in der Folge der ganze Weiler zunehmend nach Vorarlberg orientiert. "Wir geben noch nicht auf", sagt der Ortschef. Auch in Bichlbach regt sich Widerstand, obwohl aus heutiger Sicht bald gar keine Erstklassler mehr in Lähn nachkommen.

Bildungs-LR Beate Palfrader (VP) verweist darauf, dass Tirol im Vergleich kleine Schulen besonders lange erhält. So werde etwa in Vorarlberg oder Salzburg mit weniger als zehn Kindern zugesperrt. Tirol leistete sich bisher auch Schulen mit drei Kindern. "Wir müssen aber schauen, ob das pädagogisch noch sinnvoll ist", meint die Landesrätin. Regionalpolitisches Ziel müsse es sein, eine Schule in Kleingemeinden zu sichern.

Claudia Thurner, Kronen Zeitung

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