Kontrollamtsbericht

Tierschutzverein für Tirol sorgt für Kopfschütteln

Tierecke
27.06.2017 08:38

Der kritische Kontrollamtsbericht zum Tierschutzverein Tirol sorgte vergangene Woche für Verwunderung im Innsbrucker Gemeinderat: Dass angeforderte Unterlagen nicht geliefert wurden beziehungsweise dass Empfehlungen nicht oder nur zögerlich umgesetzt werden, das gab's noch nie. Inge Welzig, bei der Sitzung dabei, zeigte sich enttäuscht!

150.000 Euro Jahressubvention der Stadt Innsbruck für den Tierschutzverein seien gerechtfertigt, und die zahlreichen Mitarbeiter in den Tierheimen leisteten tolle Arbeit, schickte Kontrollamts-Ausschussobmann GR Franz Hitzl (ÖVP) seinem Bericht voraus. Dann folgte das große "Aber": Denn Hitzl listete Details aus dem Kontrollamtsbericht auf, bei denen Gemeinderäten die Haare zu Berge standen.

"Kein Musterbeispiel"
Dass keine Protokolle von Sitzungen angefertigt werden, dass es keinen Wirtschaftsplan gibt, keine klare Aufgabenverteilung der Organe und keine Geschäftsordnung sei angesichts der Größe des Vereins verwunderlich. "Ständig wechselnde Zuständigkeiten und teilweise bewusst spät übermittelte Dokumente waren kein Musterbeispiel einer konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Kontrollamt", bemängelte Hitzl.

Empfehlungen werden "vielleicht" umgesetzt
Grün-GR Marcela Duftner kritisierte, dass sogar die Expertise des Kontrollamts in Zweifel gezogen wurde beziehungsweise klare Empfehlungen mit dem Hinweis abgetan wurden, "dass man das vielleicht 2019 so machen werde". Kurios sei auch, dass der Verein bei sich selbst Geld lieh und dafür überhöhte Zinsen bezahlte!

Tierschutz als emotionales Thema
"Ich kenne keinen Verein, der so viel Geld hat und so wirtschaftet", erklärte GR Christian Haager (FP). Tierschutz sei ein emotionales Thema, "der Tierschutzverein neben SOS Kinderdorf und Diözese einer der größten Subventionsempfänger Österreichs", sagte Haager, selbst langjähriger Kontrollausschuss-Obmann.

"Nicht strafrechtlich relevant"
Haager schlug vor, einen Mandatar der Stadt in den Vorstand zu entsenden oder gleich einen neuen Trägerverein zu gründen. Das lehnte Für-Innsbruck-Klubobmann Lucas Krackl ab. "Wenn wir es selber machen, wird es mehr kosten", sagte Krackl mit Blick auf die vielen Freiwilligen. "Jetzt gilt es, gutes Einvernehmen mit der Vereinsführung herzustellen." "Organisatorische Mängel, aber nichts, was strafrechtlich relevant wäre", hielt VP-Stadtparteiobmann Franz Gruber fest.

Inge Welzig: "Meine Unterschrift nix wert"
Tirols Parade-Tierschützerin Inge Welzig hat laut eigenen Angaben "abgeschlossen". Nur so viel: "Ich habe zugesagt, dass das Geld für den Grundkauf dem Landeskulturfonds ehestmöglich zurückgezahlt wird. Ich habe gelitten, dass meine Unterschrift plötzlich nichts mehr wert war!"

Philipp Neuner, Kronen Zeitung

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