KanJam, Krocket & Co

Tolle Sommerspiele im eigenen Garten

Leben
30.06.2017 08:29

Es lebe der Gartensport! Wohnkrone.at stellt einige ungewöhnliche, nicht ganz so bekannte Sport- und Spielgeräte vor, die wie gemacht sind fürs sommerliche Freizeitvergnügen im eigenen Garten.

Der Sommer ist da! Aber wer kann es sich schon leisten, drei lange Kalendermonate Urlaub zu machen? Da müssen Alternativen gefunden werden. Zum Beispiel: Gar nicht erst wegzufahren! Zuhause ist es ja mitunter am schönsten. Wer das Glück hat, einen eigenen Garten zu besitzen (oder mitbenutzen zu dürfen), hat schon einmal gute Voraussetzungen. Sommergefühle kann man nämlich auch im heimatlichen Hinterhof ausleben: Hollywoodschaukel aufstellen, Schwimmbecken aufblasen, Hängematte einhaken. Es gibt so viele Möglichkeiten, innerhalb der eigenen vier Zäune Spaß zu haben.

Bassalo
Bassalo heißt ein neues Trendsportspiel, das ein junger Tiroler entwickelt und auf den Markt gebracht hat. Die Regeln sind simpel: Jeder Spieler hält einen (nach unten hin leicht verjüngten) Becher in der Hand, der ein wenig an eine Chips- oder Tennisballdose erinnert. Damit wirft - oder besser: schnippt - man den Ball seinem Gegenüber zu, der diesen wiederum mit seinem Becher zu fangen versucht. Mehr ist nicht. Trotzdem ist die Sache gar nicht so einfach, wie es sich anhört. Irgendwann hat man dann die richtige Wurftechnik heraus. Am besten wird der Ball mit einem Schwung und einem leichten Schnippen aus dem Handgelenk aus dem Becher geschleudert.

Die nächste Herausforderung: das Fangen! Im Regelfall steht man sich bei Bassalo rund acht bis zehn Meter gegenüber, mit dem Spielmaterial sind aber auch Würfe bis zu 50 Meter Entfernung möglich - selbst bei Wind oder im Wasser. Bassalo lässt sich zu zweit, zu viert oder auch ganz alleine spielen: wie beim Squash gegen die Wand. Ein Set mit zwei Bällen und zwei Bechern kostet etwa 20 Euro.

Crossboccia
Auch dieses Spiel ist eine pfiffige Erfindung eines jungen Mannes, der das klassische Boccia ein Stück weiter gedacht hat. Gespielt wird mit jeweils drei bunt gemusterten Stoffbällen, die mit Kunststoffgranulat gefüllt sind (man stelle sich einen "Hacky-Sack" oder einen Sitzsack in Miniaturformat vor). Diese sehr weichen Bälle eignen sich für drinnen ebenso wie für draußen und können auf Treppen, über Banden oder auf Fensterbänke geworfen werden, ohne Schaden anzurichten und vor allem: ohne herunterzufallen. Selbst schräge Flächen wie Hügel oder Rampen sind bespielbar, da die sackartigen Bälle kaum wegrollen.

Jeder Spieler benötigt ein Set, darin ist neben den drei Bällen auch ein kleiner weißer Marker (wie beim richtigen Boccia) enthalten. Dieser wird zu Beginn des Spiels irgendwo in der Umgebung positioniert, danach versuchen alle, ihre Bälle so nah wie möglich an den Marker heranzuwerfen. Im Handel findet sich übrigens aucheine Cross-Variante des artverwandten Boule-Spiels, allerdings von einem anderen Hersteller. Set mit drei Bällen und Marker um ca. 20 Euro.

Krocket
Im Vergleich zu den meisten anderen hier vorgestellten Disziplinen ist Krocket (eigentlich Croquet, frz.) ein ziemlich altes Spiel, das im Frankreich des 19. Jahrhunderts ein weit verbreitetes bürgerliches Freizeitvergnügen war. Heute findet man in vielen heimischen Gartenhütten ein mehr oder weniger funktionstüchtiges Krocket-Set aus Kunststoff oder - noch schöner - aus Holz.

Beim gartenüblichen "Wild Style Krocket" darf man sich beim Stecken des Parcours ein bisschen wie der Skitrainer bei einem Weltcup-Rennen fühlen. Da werden topographische Besonderheiten des Geländes mitberücksichtigt und Tore so gesteckt, dass die Sache für alle Mitstreiter besonders schwierig (oder auch möglichst einfach) wird. Zehn U-förmige Tore sind in die Wiese zu setzen, dazu der Start- und der Zielpflock. Die eigene Kugel muss mit dem Schläger durch alle Tore gespielt werden - danach geht's die gesamte Strecke retour.

Wer durch ein Tor oder den Pflock trifft, darf noch einmal. Ebenso, wer eine fremde Kugel berührt, die zusätzlich weggeschossen ("krocketiert") werden darf, indem man mit dem Fuß auf die eigene Kugel steigt, sodann mit dem Schläger draufhaut, worauf die direkt anliegende gegnerische Kugel durch den weitergeleiteten Impuls wegbewegt wird. Am besten in die Büsche. Sieger ist, wer nach Absolvieren aller Tore als erster wieder beim Zielpflock andockt.

Krocket-Sets findet man ab ca. 15 Euro. Achten Sie auf robustes Material. Damit kommt deutlich mehr - und länger anhaltende - Freude auf.

Tualoop
Ein paar Holzstöckchen und ein Gummiring - das sind alle Materialien, die es für Tualoop braucht. Damit lassen sich erstaunlich viele Spielvarianten hervorzaubern. Man nimmt einen Stick in jede Hand und stülpt den Ring darüber. Zieht man dann die beiden Sticks schwungvoll auseinander, fliegt der Ring davon. Es gibt da aber noch überraschend viele weitere Wurftechniken. Die gilt es herauszubekommen - und ein bisschen zu üben. Acht angespitzte Hölzer dienen zum Abstecken von Zielen oder einem Spielfeld. So wird Tualoop wahlweise zu einem Zielwurfspiel, einem Fangsport oder zu einer Art Golf. Ein Set für zwei Spieler im Jutesack kostet ca. 30 Euro.

Bauerngolf
Das ist jetzt ein wenig verwirrend: es gibt da nämlich verschiedene Arten von Bauerngolf. In Deutschland und den Niederlanden etwa muss man einen alten Fußball mit einem Schläger, an dessen unterem Ende ein Holzschuh befestigt ist, durch ein Hindernis manövrieren. Eh ganz lustig - allerdings ist nicht wirklich nachvollziehbar, warum man dabei von "Bauerngolf'" spricht.

Bei der österreichischen Variante ist die rustikale Komponente wesentlich offensichtlicher. Es gilt, einen alten Gummistiefel durch (oder in) ein bäuerlich gestaltetes Hindernis zu werfen. Mehr ist nicht - die Sache macht trotzdem ungeheuren Spaß. Erstaunlich, welch gute Flugeigenschaften so ein ausrangierter Gummistiefel aufweist! Mit ein wenig Einfallsreichtum lässt sich jeder Garten oder Hinterhof in einen Bauerngolfparcours verwandeln. Als Zielobjekt eignet sich so ziemlich jeder Alltagsgegenstand: die Scheibtruhe, die große Blechmilchkanne, das alte Zugtiergeschirr oder einfach zwei in die Erde gesteckte Schaufeln, die ein Tor bilden. Streng genommen besteht ein Parcours aus 7, 14 oder 21 Stationen. Aber die Bauerngolfer sehen das nicht so eng. Erlaubt ist, was eine gewisse Herausforderung darstellt und lustig aussieht. Auch die Spielregeln selbst sind von Hof zu (Hinter-)Hof verschieden.

Leitergolf
Eine weitere spannende Fluggolf-Variante kommt aus Amerika. In Südamerika verwenden Rinderzüchter so genannte Bolas, um entlaufene Rinder wieder einzufangen. Bei so einer Bola sind zwei golfballgroße Kugeln mit einer Schnur verbunden - ein gefinkeltes Wurfgerät, das sich um die Beine des Tieres wickelt und dieses zu Fall bringt.

Auch beim Leitergolf-Spiel (das wiederum aus Nordamerika stammt) kommen Bolas zum Einsatz, allerdings mit deutlich kürzerer Schnur. Wie wirft man die? Ganz einfach: Man greift das Ding an einem der Bälle und schleudert es weg. Faszinierend wie die Bola durch die Lüfte fliegt - noch besser, wie sie sich dann um eine der Sprossen der Leiter wickelt. Die sieht übrigens mehr wie ein überdimensionaler Rechenschieber aus. Am meisten Spaß macht es jedenfalls, die schon auf den Sprossen hängenden Bola-Kugeln des Gegners wieder rauszuschießen.

Leitergolf-Sets gibt es in allen möglichen Ausführungen unterschiedlicher Qualität, mit Kosten ab etwa 45 Euro für Leitergestell + Bolas ist zu rechnen.

KanJam
Mit einem Frisbee lässt sich weit mehr anstellen, als sich die Flugscheibe einfach nur gegenseitig zuzuwerfen. Seit den 1980er Jahren spielt man in den USA KanJam, bei dem jeweils zwei Mitspieler ein Team bilden. Ähnlich wie beim Basketball geht es darum, den Frisbee in einer speziell präparierten Tonne zu versenken. Einer wirft die Scheibe in Richtung der Tonne, der Teamkamerad steht neben dem Ziel und versucht den Frisbee hineinzuschlagen -mmt das Team zwei Punkte. Schlägt der Ablenker den Frisbee in die Tonne, bringt das drei Punkte, bei einem Abpraller nur einen Punkt. Gespielt wird bis 21. Gelingt es einem Spieler, die Scheibe aus der Distanz in den Briefkastenschlitz an der Vorderseite der Tonne zu treffen, ist das Spiel augenblicklich entschieden. Im Handel kostet das günstigste KanJam-Set ca. 20 Euro, man kann aber natürlich auch einfach zwei Regen- oder Mülltonnen umfunktionieren.

Klettergarten
Klettern ist in - und man muss dafür nicht unbedingt ins Hochgebirge fahren. Längst gibt es eigene Kletterhallen, in denen Freizeitsportlerinnen und -sportler auf künstlich vorpräparierten Wänden ordentlich Meter nach oben machen. Die Übung fordert mehr oder weniger alle Muskeln des Körpers und wird auch immer häufiger zu Therapiezwecken eingesetzt.

So ein kleiner Klettergarten lässt sich von einem guten Bastler aber auch im Garten bzw. an der Hauswand einrichten. Kletterwandelemente oder einzelne Griffe zum Anschrauben finden sich zu Hauf im Fachhandel (Internet). Selbstverständlich ist bei der Montage und der anschließenden Benutzung höchste Um- und Vorsicht geboten. Dann steht dem "affigen" Freizeitvergnügen nichts mehr im Wege.

Günther Kralicek, wohnkrone.at

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(Bild: kmm)



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