Polizei kulant

“WannaCry”-Virus ersparte Rasern 600 Strafzettel

Elektronik
26.06.2017 09:02

Dass sie keine hohen Geldstrafen bezahlen mussten, verdanken rund 600 Verkehrssünder in Australien dem Computervirus "WannaCry". Der Schädling sabotierte mindestens 55 Radarkästen und Verkehrskameras in Melbourne und zwang die Polizei so dazu, fast 600 Strafen wegen zu hoher Geschwindigkeit oder Verfehlungen an Ampeln zu streichen.

Wie die BBC berichtet, dürfte ein Wartungstechniker den Virus in die Systeme zur Verkehrsüberwachung eingeschleust haben. Ein USB-Stick, den er an den Geräten angesteckt hatte, dürfte den Schädling enthalten haben.

Virus blieb lange unentdeckt
Der Virus trieb rund zwei Wochen sein Unwesen in den Verkehrsüberwachungssystemen. Die während dieser Zeit verhängten Strafen wegen zu hoher Geschwindigkeit oder dem Überfahren roter Ampeln hat die Polizei für nichtig erklärt.

Ihre Begründung: Man glaube zwar nicht, dass der Virenbefall irgendetwas an den Messungen der Verkehrskameras geändert habe. "Ich habe die Strafzettel aber für nichtig erklärt, weil ich glaube, dass es wichtig ist, dass die Öffentlichkeit dem System hundertprozentig vertraut", sagt der stellvertretende Polizeipräsident Melbournes, Ross Guenther.

Infektion fiel durch häufige Neustarts auf
Aufgefallen ist die ungewöhnliche Vireninfektion - normalerweise befällt "WannaCry" schlecht gewartete Installationen älterer Windows-Versionen - erst nach mehr als einer Woche. Verkehrskameras, die ungewöhnlich oft neu starteten, erregten die Aufmerksamkeit der Polizei.

Die "WannaCry"-Infektion bei der Polizei Melbourne ist recht glimpflich ausgegangen. In Großbritannien beispielsweise befiel der offenbar mithilfe von Sicherheitslücken aus dem Arsenal des US-Geheimdienstes NSA programmierte Schädling auch Krankenhäuser, in Russland wurde das Innenministerium tagelang lahmgelegt.

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