Konzerthaus-Streit

"Man kann nicht mit mir machen, was man will"

Musik
24.06.2017 16:50

Andreas Gabalier in der "Krone" zur Kopftuch-Debatte, zum Prozess mit dem Konzerthaus-Chef - denn der ist nun fix -, und darüber, dass er sich von niemandem instrumentalisieren lässt.

(Bild: kmm)

Er will sich gewisse Dinge einfach nicht mehr gefallen lassen. Zu lange hat sich Musiker Andreas Gabalier seiner eigenen Auffassung nach mit Missgunst und Neid nicht auseinandergesetzt. Doch anscheinend ist nun der Abschnitt seiner Karriere erreicht, in dem der Steirerbua zum Steirermann gereift ist.

Denn im "Krone"-Gespräch, eine Woche vor seinem neuerlich ausverkauften Konzert im Münchner Olympiastadion, sagt er: "Man kann nicht einfach mit mir machen, was man will." Konkret geht es um den Streit mit dem Konzerthaus-Intendanten Matthias Naske. Dem Eklat voraus ging ein "Presse"-Talk, in dem dieser sagte, es sei ein Fehler des Musikvereins gewesen, an Gabalier zu vermieten. Er hätte das nicht getan.

"Es ist eine explosive Zeit"
Na ja, und jetzt wurde die Sache ernst. "Man hält in dem Land den eigenen Nachbarn nicht aus, wenn er etwas macht, was einem nicht passt. Das bekommst du von allen Seiten zu spüren - mit der vollen Härte. Und zwar in dem Ausmaß, wie man das nie tun würde, wenn der einem gegenübersitzt", moniert er. "Es ist so eine explosive Zeit, da muss man doch etwas, das erfolgreich ist, nicht so blöd anschwärzen. Der Stand der Dinge in der Causa ist, dass das Handelsgericht unser Klagsgesuch angenommen hat!"

Gabalier betreut seine Social Media Accounts selbst
Gabalier steht zu dem, was er sagt. Das ist mitunter auch eine Ingredienz seines Erfolges. Das tut er bei seinen Konzerten (in München gibt es viele neue Show-Effekte), ebenso arbeitet er diesen Sommer am neuen Album. Auch in den sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook tut sich bei ihm viel. Wer betreut das eigentlich? "Das bin ich selbst!", überrascht er ADABEI dann doch ein bisserl.

Es gibt also den heißen Draht zu Andreas Gabalier wirklich? "Ja, ich verteile auch immer wieder ein paar Kommentare, so, wie es sich halt ausgeht." Und was tut er, wenn irgendwer dort eine Tirade gegen ihn oder andere startet? "Ach, dann bekommt derjenige eh von meinen Fans vollen Beton", lacht er und "betont", dass er zwar ein Augenmerk darauf lege, nicht von der Politik instrumentalisiert zu werden.

Kopftuch-Causa: "Du traust dich was"
Wobei er auch meint, dass er das meistens nicht einmal wirklich mitbekommt. Sehr wohl aber, dass seine Facebook-Kopftuch-Aktion in Richtung Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei den Leuten ankam. "Positiv. Egal, wo ich die Woche mit meinem Motorrad unterwegs war und die Leute mich erkannt haben, sie haben mir immer das Daumen-hoch-Zeichen gegeben. Sie meinten: 'Endlich einer, der sich traut, etwas zu sagen', und: 'Du traust dich was'."

"Ich bin da auch ganz ehrlich: Das ist meine Meinung, dazu stehe ich. Und eigentlich war das auch gar nicht so witzig gemeint, wie einige das interpretiert hatten oder wollten. Ich fand es schwer daneben vom Bundespräsidenten."

Er selbst sprach davon, dass sich die Menschen "Nettigkeiten" mittlerweile via soziale Medien ausrichten, die sie in der Realität nie so zum Ausdruck bringen würden. Wie wäre es, wenn er dem Präsidenten plötzlich gegenüberstünde? "Gar nichts. Ich würde ganz normal 'Grüß Gott' sagen."

Adabei Norman Schenz, Kronen Zeitung

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