Haben Videospiele einen Einfluss auf das Sexleben? Italienische Forscher sind dieser Frage auf den Grund gegangen und zu einer interessanten Erkenntnis gelangt: Demnach haben Gamer, die mehr als eine Stunde am Tag mit Spielen verbringen, ein deutlich geringeres Interesse an Sex als Nicht-Gamer. Wenn sie sich doch einmal ihren Gelüsten hingeben, unterscheiden sie sich aber auch nicht sehr von Nichtspielern.
Die Studie, die in der Fachzeitschrift "Journal of Sexual Medicine" veröffentlicht wurde, bietet reichlich Zündstoff und wird in Online-Foren bereits fleißig diskutiert. Hier die wichtigsten Erkennnisse:
"Man kann vermuten, dass 'Videospiel-Stress' womöglich zu einer Erhöhung des Prolaktinspiegels im Blut führt, was einen Verlust des sexuellen Verlangens bedeuten kann", erklären die Forscher um Studienautor Andrea Sansone im Gespräch mit "Broadly".
Höhere Toleranz für Glückshormon Dopamin?
Denkbar sei auch, dass Videospiele das Hirn mit so großen Mengen des Glückshormons Dopamin fluten, dass dieses eine gewisse Toleranz entwickle. "Das könnte Toleranz beim Ejakulationsreflex und ein verringertes Interesse an Verkehr nach sich ziehen."
Forscher untersuchten Sexleben von 599 Probanden
Sansone und sein Team haben für die Studie insgesamt 599 Italiener im Alter zwischen 18 und 50 Jahren zu ihrem Sexleben befragt. Ein Drittel gab an, in den vier Wochen vor der Befragung keinen sexuellen Aktivitäten nachgegangen zu sein, die verbliebenen 396 Probanden wurden in 287 Gamer und 109 Nicht-Gamer aufgeteilt. Die Ergebnisse wurden bei beiden Gruppen verglichen und auf statistisch relevante Auffälligkeiten untersucht.
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