Keine Hoffnung mehr

Hochhausbrand: Polizei geht von 58 Toten aus

Ausland
17.06.2017 16:54

Bei dem verheerenden Hochhausbrand in London geht die Polizei mittlerweile von 58 Toten aus. Das teilte die Behörde am Samstag mit Verweis auf Vermisstenmeldungen mit. Zuvor waren bereits 30 Todesopfer bestätigt gewesen. Berichten zufolge lebten zwischen 400 und 600 Menschen in dem 24 Stockwerke hohen Sozialbau.

Polizeichef Stuart Cundy sagte am Samstag, es seien 58 Personen nach seinen Informationen in der Nacht auf Mittwoch im Grenfell Tower gewesen, die nun vermisst würden. "Leider muss ich deshalb davon ausgehen, dass sie tot sind", erklärte er. Die zuvor bestätigten 30 Opfer seien in dieser Zahl bereits enthalten. Cundy ergänzte allerdings, dass sich die Zahlen weiter verändern könnten.

Noch 19 Verletzte in den Krankenhäusern
In dem Gebäude war am Mittwoch ein gewaltiger Brand ausgebrochen. Dutzende Menschen wurden von der Feuerwehr aus den Flammen gerettet, anderen gelang selbst die Flucht. 19 Verletzte wurden am Samstag noch in Krankenhäusern der britischen Hauptstadt behandelt. Zehn von ihnen befanden sich in kritischem Zustand, wie die Gesundheitsbehörde NHS mitteilte.

Nach heftiger Kritik an ihrer Reaktion auf die Brandkatastrophe in London berief die britische Premierministerin Theresa May Regierungsmitglieder zu einer Sondersitzung ein. Sie wolle dafür sorgen, dass "alles Mögliche getan wird, um die Betroffenen der Tragödie von Grenfell zu unterstützen", sagte ein Regierungssprecher am Samstag. Später werde May in der Downing Street Opfer der Brandkatastrophe und freiwillige Helfer treffen. Kritiker hatten May vorgeworfen, nicht schnell genug auf das Unglück reagiert zu haben. Außerdem hatte sie bei einem Besuch am Grenfell Tower am Donnerstag nicht mit den Opfern gesprochen.

May "von den Ereignissen genauso bestürzt wie wir alle"
Die Wut auf Regierung und Behörden in Großbritannien war auch am Wochenende noch groß. Vize-Premier Damian Green wies Samstagfrüh Vorwürfe zurück, May habe nicht angemessen auf das Unglück reagiert. "Sie ist von den Ereignissen genauso bestürzt wie wir alle", sagte Green der BBC. Die Regierung werde in den kommenden Tagen einen Vorsitzenden für die öffentliche Untersuchung des Brandes bestimmen.

Unterdessen gab es am Samstag weitere Proteste gegen May. Vor dem Eingangstor zur Downing Street Nummer 10, wo die britische Regierungschefin ihr Büro hat, hielten einige Teilnehmer Schilder mit dem Slogan hoch: "Trotzt der Tory-Herrschaft". Sprechchöre riefen "Vorwärts, Jeremy Corbyn!", um ihre Unterstützung für den Chef der oppositionellen Labour-Partei kundzutun.

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