Rheuma

Ärzte waren vorerst ratlos

Gesund
19.06.2017 09:05

Wie ein Beitrag im Gesund-Magazin der "Krone" entscheidend dazu beitrug, einer schmerzgeplagten Frau zur richtigen Diagnose zu verhelfen - sie leidet an rheumatoider Arthritis und ist nun schmerzfrei!

"Vor vier Jahren traten plötzlich starke Schmerzen in beiden Händen auf", erinnert sich die 52-jährige Christine F.: "Meine Finger waren total geschwollen. Zunächst dachten alle, die viele Arbeit am PC sei daran schuld. Dann waren auf einmal beide Knie dick und taten unglaublich weh! Ich konnte kaum noch gehen." Zu diesem Zeitpunkt glaubten die konsultierten Ärzte noch an Bewegungsmangel durch die sitzende Bürotätigkeit als Grund. Allerdings machten wenig später enorm hohe Entzündungswerte im Laborbefund rasch klar, dass die Sache ernster sein musste. Christine F.: "Die Blutsenkung schnellte auf mehr als 100 mm statt normal auf rund 10 mm!"

Zunächst wurde ein unbekannter Entzündungsherd im Körper als Ursache angenommen. "Man verabreichte mir Antibiotika und Schmerzmittel. Nichts half. Die Ärzte waren ratlos. Zum Glück las ich in "Krone"-Gesund einen Beitrag über Rheuma! Daraufhin wandte ich mich umgehend an einen Rheumatologen. Dieser stellte rasch fest, dass ich an einer schweren Gelenksentzündung litt - an rheumatoider Arthritis." Der behandelnde Rheumatologe Dr. Thomas Schwingenschlögl leitete sofort die sogenannte Basistherapie mit speziellen Medikamenten ein. Christine F: "Heute bin ich komplett schmerzfrei und kann wieder alle körperlichen Tätigkeiten problemlos ausführen. Meine Blutsenkung betrug zuletzt nur noch 4 mm."

Die rheumatoide Arthritis (früher chronische Polyarthritis genannt) ist der Prototyp einer rheumabedingten Gelenksentzündung. Dr. Thomas Schwingenschlögl: "Diese tückische Krankheit kann in jedem Lebensalter und an allen Gelenken auftreten. Alleine in Österreich sind rund 80.000 Menschen davon betroffen." Ohne frühzeitige Erkennung und damit rechtzeitige Therapie werden die Gelenke unweigerlich steif. Folgende Anzeichen sollten daher unverzüglich zum Arzt führen:

  •  geschwollene, schmerzhafte und gerötete Gelenke
  •  steife Gelenke in der Früh
  •  Kraftlosigkeit der Hände (Gegenstände fallen einfach aus der Hand)
  •  "Begrüßungsschmerz": Ein kräftiger Händedruck tut weh
  •  Bewegungseinschränkung
  •  Allgemeinbeschwerden wie Fieber, Müdigkeit, Schwitzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme sowie Muskel- und Sehnenschmerzen.

Nicht nur Gelenke können betroffen sein! Rheuma kann leider auch innere Organe wie Herz, Nieren und Lunge schädigen. Schwere Verläufe senken sogar die Lebenserwartung!

Ursache ist eine Störung des Immunsystems. Dieses gerät außer Kontrolle und greift den eigenen Körper an. Rheumatologe Schwingenschlögl: "Es kommt zur entzündlichen Reaktion und angeführten Symptomen. Den Durchbruch in der Behandlung brachte die Entwicklung von Medikamenten, die jene überaktiven Zellen und Botenstoffe der Körperabwehr bremsen, welche die Entzündung bewirken." Diese Präparate heißen Biologika. Sie beeinflussen nicht nur die Krankheitszeichen, sondern auch den Verlauf der Krankheit selbst. Es besteht sogar die Möglichkeit eines kompletten Stopps, wie der Facharzt bestätigt.

Vor kurzem wurde bei einem Rheuma-Kongress eine weitere Gruppe von Rheumamedikamenten vorgestellt: Sogenannte "Small Molecules". Die Wirkstoffe dieser Präparate dringen in die Wände der Immunzellen ein und blockieren sozusagen gleich an Ort und Stelle die Entzündung.

Dr. med. Wolfgang Exel, Kronen Zeitung

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