Problem in Ungarn

Schlamperei verhalf Vater von Alessia zur Flucht!

Oberösterreich
10.06.2017 17:02

Ermittler des Landeskriminalamts OÖ hatten mit ungarischen Behörden im Fall von Alessias Vater eine Abmachung getroffen. Sobald im Nachbarland das Fremdenrechtsverfahren gegen den Pakistani, der in Verdacht steht, den Säugling tödlich misshandelt zu haben, beendet ist, sollte er den heimischen Ermittlern übergeben werden. Doch die Ungarn hielten sich nicht daran - ließen ihn frei.

Die kleine Alessia starb am 27. Oktober 2016 an massiven Hirnschäden im Kepler Uniklinikum Linz. Das Baby war am 4. Oktober in lebensbedrohlichem Zustand eingeliefert worden, Ärzte konnten das drei Monate alte Mädchen aber nicht mehr retten. Spitalsmitarbeiter wurden Zeugen, wie sich die Eltern gegenseitig beschuldigten, ihr Kind misshandelt zu haben - sie erstatteten Anzeige.
Die Ermittlungen gestalteten sich bisher schwierig. Beide Elternteile waren für Justiz und Exekutive lange Zeit nicht greifbar. Die rumänischstämmige Mutter (32) konnte erst heuer zu den Vorwürfen befragt werden. Sie beschuldigt den 33-jährigen Vater - einen pakistanischen Asylwerber - Alessia so heftig geschüttelt zu haben, dass die Tochter ins Koma fiel. Ein aktuelles Gutachten bestätigt den Verdacht.

Keine Information aus Ungarn
Der Mann wurde bereits vor Monaten bei einem illegalen Grenzübertritt nach Ungarn festgenommen und saß in Schubhaft.
"Es war vereinbart, dass uns die Ungarn informieren, wenn sie ihn abschieben", sagt Philip  Christl von der Staatsanwaltschaft Linz. Die hätten sich aber nicht daran gehalten und den 33-Jährigen kürzlich einfach an der Grenze zu Serbien freigelassen. "Leider wissen wir nicht, wo der Verdächtige jetzt ist und suchen deshalb mit europäischem Haftbefehl nach ihm."

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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