Alle Systeme gehackt

TV-Sender Al Jazeera meldet schweren Cyber-Angriff

Web
08.06.2017 20:18

Der arabische Fernsehsender Al Jazeera in Katar wird nach eigenen Angaben von Hackern angegriffen. Es gebe einen umfassenden Cyberangriff auf alle Systeme, Webseiten und Plattformen für soziale Medien, teilte Al Jazeera am Donnerstag mit. Er ist der wichtigste Sender im Golfstaat Katar. Es werde versucht, den Angriff abzuwehren, sagte ein führender Mitarbeiter. Gegenwärtig liefen alle Dienste.

Vermutet wird, dass der Cyber-Angriff etwas mit der Katar-Krise zu tun hat. Das Emirat wird seit dieser Woche von seinen arabischen Nachbarn weitgehend isoliert. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und andere Staaten werfen der Regierung in Doha Terrorfinanzierung vor und lehnen ihre Verbindungen zum schiitischen Erzfeind Iran ab. Katar weist die Vorwürfe zurück. CNN berichtete am Mittwoch, dass möglicherweise durch einen Hacker-Angriff verbreitete Fake News zu der Krise geführt hatten.

Der Emir von Katar lehnt einem Regierungsvertreter zufolge eine Reise zu Vermittlungsgesprächen in die USA ab, solange die Blockade seines Landes anhält. Tamim bin Hamad al-Thani plane keine Auslandsreise, sagte der Regierungsvertreter am Donnerstag. US-Präsident Donald Trump hatte dem Emir am Mittwoch in einem Telefongespräch seine Hilfe angeboten und ein Treffen im Weißen Haus vorgeschlagen.

"Auf Eskalation verzichten"
Auch UNO-Generalsekretär Antonio Guterres bot sich in der diplomatischen Krise als Vermittler an. Ein Sprecher sagte, Guterres sei dazu bereit, wenn alle beteiligten Parteien dies wollten. "Der Generalsekretär verfolgt die Situation im Nahen Osten mit großer Sorge", sagte der Sprecher. "Er fordert die Länder in der Region auf, auf eine Eskalation zu verzichten und daran zu arbeiten, ihre Differenzen zu überwinden."

Der Iran hat unterdessen nach Angaben der katarischen Regierung angeboten, das isolierte arabische Land mit Lebensmitteln zu versorgen. Dafür seien drei iranische Seehäfen vorgesehen, sagte Katars Außenminister Mohammed bin Abdulrahman al-Thani am Donnerstag. Man habe das Angebot aber noch nicht angenommen. Al-Thani bekräftigte, sein Land werde nicht aufgeben und beharre auf einer eigenständigen Außenpolitik.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele