Fußgeher gestraft

Polizei jagt falsche Polizistin

Oberösterreich
08.06.2017 15:15

Sie jagte und strafte einen Fußgänger, nun wird in Lenzing eine falsche Polizistin von echten Beamten gejagt. Denn die selbst ernannte Kriminalistin hatte sich mit einer Dienstmarke ausgewiesen.

Ein 20-jähriger Lenzinger war in seiner Heimatgemeinde zu Fuß am Gehsteig unterwegs, als ein grüner Skoda Octavia direkt hinter ihm in die Straße einbog und stoppte. Eine sommerlich gekleidete Brünette stieg auf der Beifahrerseite aus, schrie dem Fußgänger "Entschuldigung!" nach, worauf sich der 20-Jährige umdrehte und zur Limousine ging, aus der inzwischen auch der etwa 40-jährige, grauhaarige Fahrer ausgestiegen war.

Mit falschem Gesetz verunsichert

"Kriminalpolizei", stellte sich die etwa 35-jährige Frau vor, zeigte dem Opfer eine silberfarbene Dienstmarke mit Adler und der Aufschrift "Kriminalpolizei": "Kann ich bitte Ihren Ausweis sehen?", fragte die angebliche Polizistin. Weil sich der junge Fußgänger nicht ausweisen konnte, belehrte sie ihn: "Seit 1. Jänner ist ein neues Gesetz in Kraft, wonach jeder Österreicher verpflichtet ist, einen Ausweis bei sich zu führen." Dann stellte sie das Opfer vor die Wahl: 70 Euro Bußgeld -  oder 100 Euro, wenn er eine Quittung darüber braucht.

Das Opfer zum Bankomat gefahren

Weil der 20-Jährige kein Bargeld hatte, fuhren die "Kriminalistin" und ihr Komplize mit ihm extra zu einem Bankomat, kassierten und verschwanden dann.

Erst als der Abgezockte zu Hause seiner Mutter von der Amtshandlung erzählte, kamen ihm Bedenken. Ein Anruf bei der Polizei bestätigte: Es seien zum Tatzeitpunkt von umliegenden Posten keine Kontrollen durchgeführt worden. Jetzt hofft man auf Hinweise.

Johann Haginger, Kronen-Zeitung

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