Verstopfte Orte

Kuchl und Golling als neue Stauorte

Salzburg
03.06.2017 23:30

50 Kilometer Stau, stundenlange Wartezeiten und zwei mit Urlauberautos komplett verstopfte Orte: Das ist die Bilanz des Pfingstreiseverkehrs. Da in Bayern und Baden Württemberg zweiwöchige Ferien begannen, waren es vor allem Deutsche, die für das Chaos sorgten. Nur in Zederhaus konnten die Bewohner diesmal aufatmen.

Los ging es schon um vier Uhr früh: Da musste der Tauerntunnel wegen eines defekten Autos in Richtung Süden für eine Stunde gesperrt werden. Um fünf Uhr wurde dann sowohl beim Ofenauertunnel in Golling, als auch bei der Einhausung Flachau die Blockabfertigung eingeführt.

Auf der Strecke zwischen dem Grenzübergang Walserberg bis Flachau gab es rasch bis zu 50 Kilometer Stau sowie zwischendurch auch zähen Kolonnenverkehr. Schon vom deutschen Anger und der A 8 ausgehend, ging es nur noch im Schritttempo bis zum Walserberg. Und ein Großteil der Urlauber, die in den Süden wollten, waren Deutsche. Insgesamt warteten sie bis zu drei Stunden, um bis zum Tauerntunnel durchzukommen.

Tausende standen  auch in Nebenstraßen

Der Stauberater Herbert Thaler war den ganzen Tag im Einsatz. Er sprach mit einigen Reisenden: "Die meisten wollten nach Italien, einige nach Kroatien. Am Vormittag waren sie noch gut gelaunt, mit zunehmender Hitze wurden sie aber immer genervter." Was Thaler kritisierte, war dass die Deutschen keine Rettungsgasse bildeten. "Nicht mal ich bin mit dem Motorrad überall durchgekommen."

Thaler rät den Fahrern trotz Stau auf der Autobahn zu bleiben. Denn in Kuchl und Golling ging ab den Morgenstunden auch nichts mehr. "Die Leute wollten eine Abkürzung nehmen. Das Navigationsgerät lotste alle auf die Gemeindestraßen!"

Aufatmen gab es dagegen in Zederhaus

Der Gollinger Bürgermeister Anton Kaufmann beklagte, dass selbst die Nebenstraßen total verstopft seien. "Es war wie in den 70er Jahren, in meiner Kindheit. Die Leute haben heute alle ein Navi, das leitet sie überall hin. Die Einheimischen konnten nicht mal zum Supermarkt fahren." Kaufmann fürchtet, dass es auch in den Sommermonaten schlimm wird.

Das bestätigte auch Günther Maier, Seniorchef der Konditorei im Zentrum: "Bei uns stand alles. Einige Urlauber kamen rein und gönnten sich einen Kuchen." Der Kuchler Bürgermeister Andreas Wimmer schlägt als Lösung vor, dass die deutschen Bundesländer ihre Ferien zu verschiedenen Zeiten ansetzen sollen. Er konnte am Samstag nicht mal die 300 Meter bis zum Lagerhaus mit dem Auto fahren.

Ein Aufatmen gab es dagegen dank der Einhausung in Zederhaus. "Bei uns ist es ganz ruhig", so Kirchenwirtin Kordula Gruber.

2200 Autos rollten am Samstag um 6 Uhr morgens pro Stunde durch den Tauerntunnel. Auf den Tag gemessen waren es weit über 60.000, die auf der A10 unterwegs waren.

Manuela Kappes, Kronen Zeitung

ZITAT: Kirchenwirtin Kordula Gruber, Zederhaus

Bei uns war es dank der Einhausung ruhig, wir hörten nichts vom Verkehr. Endlich kann man wieder gemütlich im Gastgarten sitzen.

Jedermann in Salzburg

. . . bittet um Aufmerksamkeit, vor allem die grüne Landesvizin Astrid Rössler wäre hier gefragt: 2200 Autos in der Stunde um 6 Uhr morgens im Tauerntunnel, weit über 60.000 fuhren am Samstag auf der Tauernautobahn Richtung Süden. Im Endlos-Stau.

2200 in der Stunde

Weil das Navigationsgerät den Autofahrern Ausweichsrouten vorschlug, verschwanden die idyllischen Orte Kuchl und Golling unter einer dunkelgrauen Abgaswolke.

Im Markt Golling sah es aus wie auf einem internationalen Großparkplatz.

Was machen wir nun dagegen?

Klagen wir bei Gericht, so wie im Fall Mönchsberggarage? Oder schauen wir zu?

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