Fehldiagnose Migräne

Zweifache Mutter starb: Vernichtendes Gutachten!

Österreich
01.06.2017 07:06

Ein vernichtendes Urteil fällt der Gutachter im Fall des "Migräne-Tods" einer zweifachen Mutter (36) aus Bad Zell in Oberösterreich, die an den Folgen einer bei den Barmherzigen Brüdern nicht diagnostizierten Gehirnblutung starb. Die behandelnde Ärztin habe nicht richtig gehandelt, weil sie keine Computertomographie machen ließ.

Bei ärztlichen Kunstfehlern geht es immer um die Frage, ob die Behandlung "lege artis" erfolgte, also nach den Regeln der ärztlichen Kunst. So auch die Fragestellung der Linzer Staatsanwaltschaft im Fall des "Migräne-Tods" von Sabine W. (36) aus Bad Zell.

Hirnblutung blieb unentdeckt
Die zweifache Mutter war - wie berichtet - am 18. November mit starken Kopfschmerzen und Lähmungserscheinungen im linken Vorfuß in die Notfallambulanz der Barmherzigen Brüder in Linz eingeliefert worden.

Die Assistenzärztin diagnostizierte eine Migräneattacke und schickte die Mühlviertlerin heim. Tatsächlich hatte Sabine W. zu diesem Zeitpunkt aber bereits einen Aneurysma-Riss. An den Folgen dieser unentdeckten Gehirnblutung starb die 36-Jährige zwei Tage später in der Nervenklinik.

Expertise: "Ärztin handelte nicht 'lege artis'"
Die Linzer Staatsanwaltschaft bestellte Primar Michael Huemer aus St. Johann im Pongau als Gutachter. In seiner Expertise, die der "Krone" vorliegt, sagt er klar, dass die Ärztin nicht "lege artis" behandelt hatte. Zitat: "Zweifellos hat eine klinische Indikation zur Abklärung der Kopfschmerzen mittels CCT vorgelegen."

Also ein klarer Fehler! Die Staatsanwaltschaft wird nun die Ärztin einvernehmen, dann über eine Anklage entscheiden müssen.

Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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