Nach "Migräne-Tod":

Vernichtendes Gutachten!

Oberösterreich
31.05.2017 16:25

Ein vernichtendes Urteil fällt der Gutachter im Fall des "Migräne-Tods" einer zweifachen Mutter (38) aus Bad Zell, die an den Folgen einer bei den Barmherzigen Brüdern nicht diagnostizierten Gehirnblutung verstarb. Die behandelnde Ärztin habe nicht richtig gehandelt, weil sie keine Computertomographie machen ließ.

Bei ärztlichen Kunstfehlern geht es immer um die Frage, ob die Behandlung "lege artis" erfolgte, also nach den Regeln der ärztlichen Kunst. So auch die Fragestellung der Linzer Staatsanwaltschaft im Fall des "Migräne-Tods" von Sabine W. (36) aus Bad Zell.

Die zweifache  Mutter war - wie berichtet - am 18. November mit starken Kopfschmerzen und Lähmungserscheinungen im linken Vorfuß in die Notfallambulanz der Barmherzigen Brüder in Linz eingeliefert worden. Die Assistenzärztin diagnostizierte eine Migräneattacke und schickte die Mühlviertlerin heim. Tatsächlich hatte Sabine W. zu diesem Zeitpunkt bereits einen Aneurysma-Riss. An den Folgen dieser unentdeckten Gehirnblutung verstarb sie zwei Tage später in der Nervenklinik.

Die Linzer Staatsanwaltschaft bestellte Primar Michael Huemer aus St. Johann im Pongau als Gutachter. In seiner Expertise, die der "Krone" vorliegt, sagt er klar, dass die Ärztin nicht "lege artis" behandelt hatte. Zitat: "Zweifellos hat eine klinische Indikation zur Abklärung der Kopfschmerzen mittels CCT vorgelegen." Also ein klarer Fehler!

Die Staatsanwaltschaft wird nun die Ärztin einvernehmen, dann über eine Anklage entscheiden müssen.

von Christoph Gantner

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